1. Tochter der Nacht


    Datum: 03.01.2020, Kategorien: CMNF

    ... Es ist unser Recht und unsere Pflicht es an uns zu nehmen und niemandem sind wir Rechenschaft schuldig. Merk dir das!“
    
    Von Nacht zu Nacht wurde er zorniger, so zornig, dass er eines Nachts handgreiflich wurde. „Ich bereue es dich erschaffen zu haben“, schrie er mich an. Jegliches Blut das er von seinem letzten Opfer in sich trug wich aus seinem Gesicht und seine Augenbrauen zogen sich bedrohlich zusammen. „Du schätzt meine Geschenke nicht, erst den Sieg über den Tod und nun verweigerst du auch noch all die Dinge die ich dir mitbringe um deine Ehre wieder herzustellen.“ Dabei ließ er seinen Blick über meinen nackten Körper gleiten und trat schließlich auf mich zu. „Du solltest dich einmal in den Dörfern umhören. Die Leute reden schon über dich, von dem Geist der nackten Frau die nachts durch die Wälder streift.“ Seine Stimme zitterte vor Zorn und seine Worte trieften förmlich vor Verachtung. „Du bist schwach, schwächer als ich gedacht hatte und es nicht wert weiterhin eine unserer Art zu sein.“ Ich hatte gar keine Gelegenheit mich zu verteidigen, ihm zu sagen, dass ich die Kleider der Toten nicht tragen ...
    ... wollte da sie mich zu sehr an mein neues, mir noch unerklärliches Wesen erinnerten, daran, dass ich ein Bringer des Todes war. Er packte mich bei den Schultern, hob mich an und warf mich gegen den nächsten Baum. Ein Blitz explodierte bei dem Aufschlag in meinem Hinterkopf. Mein Blick hatte sich noch nicht wieder von dem hellen Licht erholt und meine Füße den Boden am Fuße des Baumes noch nicht wieder berührt als er auch schon wieder bei mir war, mich am Arm packte und wie vom Teufel gejagt losrannte. Ruckartig blieb er stehen, ließ mich los und wieder flog ich durch die Luft, landete diesmal aber mit einem lauten Platschen auf den Steinen eines Bachbettes. Augenblicklich umschloss mich kaltes Wasser und ich bekam keine Luft mehr. Schon war er wieder da, warf sich auf meinen Bauch und fing an mein Gesicht mit seinen Fäusten zu malträtieren. Ich spürte wie mir der Lebenssaft entströmte und damit die Kräfte schwanden, wie mir immer kälter wurde obwohl ich seit meiner Verwandlung kaum noch Kälte empfunden hatte, und mein Blick sich mehr und mehr trübte. Dann spürte ich nichts mehr und wähnte mich nun endgültig tot. 
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