1. Ponyhof 01


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... nach ihren Empfindungen und Erfahrungen fragen würde. Und diese würde sie nur dann haben, wenn sie seinen Forderungen entspräche, auch wenn dies vielleicht gegenüber ihren Kollegen ein ganz klein bisschen peinlich für sie sein könnte. Als er noch hinzusetzte, dass er sie morgen in ihrer Mittagspause per E-Mail kontrollieren würde, indem er sie, natürlich chiffriert und nicht im Klartext, über die Umsetzung seiner Forderungen fragen würde, da wurde ihr regelrecht warm ums Herz.
    
    Seine konsequent bestimmende aber gleichzeitig höfliche Art gefiel ihr. Und so oder so machte sich in ihr eine Erregung breit, als er sie detailliert darüber befragte, welche ihrer Kleidungsstücke seinen Forderungen entsprächen. Er beschränkte sich in sympathischer Weise Im Gegensatz zu den Gewohnheiten bisheriger Chat-Partner auf ihre sichtbaren Kleidungsstücke, wobei er allerdings von den hochhackigen Schuhen über eine seidene Strumpfhose bis hin zu einem geknoteten Halstuch nichts ausließ. Und er insistierte, dass sie morgen ganz genau die heute beschriebenen Artikel tragen sollte. ‚Whip' würde es sofort spüren, wenn sie davon abwiche.
    
    MITTWOCH - NACH IHREM CHAT
    
    Am nächsten Morgen machte sich sofort nach dem Aufwachen ein merkwürdiges Gefühl in ihr breit, als sie an die Ereignisse vom gestrigen Tag dachte. Sie frühstückte im Nachthemd, um sich danach für die Arbeit fertig zu machen. Sie hatte nur ein Kostüm, das einen schwingenden, kürzeren Rock hatte. Es war lindgrün mit einem leicht ...
    ... ausgestellten Rock. Als netten Kontrast hierzu wählte sie eine pinke Bluse. Das kombinierte sie mit eine rosafarbenen Dessous-Set aus Spitzenwäsche. Dann tat es ihr um die seidene Strumpfhose leid, die sie eigentlich für elegantes Ausgehen reserviert hatte. In einem kleinen Akt der Rebellion entschloss sie sich für den Austausch des teuren Stückes gegen eine opake, hautfarbene Strumpfhose aus Nylon. Und als sie dabei war, verzichtete sie auch auf das Halstuch und richtig hochhackige Schuhe. Sie ergänzte Strumpfhose, Bluse und das lindgrüne Kostüm durch die Unterwäsche und legte alles aufs Bett. Eigentlich war das ja nichts Besonderes, aber die Tatsache, dies alles vorgeschrieben zu bekommen, machte es schon zu etwas für sie Ungewöhnlichem.
    
    Mit dem Bus fuhr sie bedeutend früher als sonst zur Arbeit. Als sie dort pünktlich um 07:30 ankam, war von ihrem Chef weit und breit nichts zu sehen, obwohl er gestern erst ausdrücklich auf ihrem frühen Erscheinen bestanden hatte. Als er dann um viertel vor acht erschien, ärgerte es sie, dass er noch nicht einmal Kenntnis davon nahm, das sie bereits da war, sondern grußlos in seinem Büro verschwand, um kurz danach über das Telefon nach Kaffee zu verlangen. Innerlich brummelnd bereitete sie diesen zu und erschien dann mit einem Tablett, auf dem sich die Tasse sowie Milch und Zucker befanden, in seinem Büro.
    
    Er musterte sie kurz und intensiv: „Na ja, so stelle ich mir die Kleidung meiner Sekretärin schon eher vor... Stellen Sie bitte das ...
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