1. Ponyhof 01


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... genauso wie die nächste Aktion. Sie startete das Programm und streifte durch einige ihrer bevorzugten chat-Räume. Ihre Erfahrungen damit waren relativ begrenzt, so war es jedes Mal wieder etwas Neues was sie entdecken konnte. Was jedoch eine konstante Quelle der Anziehung für sie blieb, war das Kribbeln ‚angesprochen' zu werden. Dieses Gefühl war für sie umso stärker ausgeprägt, weil sie ihrer Phantasie in ihren Profilen freien Lauf ließ. Sie hatte mehrere Profile angelegt, für diesen Abend wählte sie den devoten Charakter ‚lacy'. Sie hatte keinerlei praktische Erfahrung damit, aber sie las gerne Geschichten über dominante Männer.
    
    Wenn sie eine verwandte Seele traf, die spontan und direkt darauf reagierte, dann verspürte sie immer „Schmetterlinge im Bauch". Häufig allerdings gab es auch nach kurzer Zeit einen Mangel an Respekt seitens ihrer Gesprächspartner gegenüber der devoten Natur ihres Charakters, der sie manchmal schnell desillusionierte. Es gab viele Spinner im Internet und sogar einige ausgesprochen unangenehme Zeitgenossen, die sich absolut abstoßend verhielten.
    
    An diesem Abend gab es in dieser Hinsicht eine positive Überraschung. Sie befand sich im Chat 'Hof der Lust', als sie jemand ansprach, der irgendwie schnell auf das Thema 'devote Aktionen im Büro und im Haushalt' kam, das für sie eine ihrer bevorzugten Phantasien war. Unmerklich glitt sie während der Unterhaltung mit der Person mit dem Chatnamen ‚whip' in eine Rolle hinein, die ihre „Schmetterlinge im ...
    ... Bauch" aufgeregt flattern ließen. Ganz dezent und ohne inquisitive Fragen brachte ‚whip' sie dazu, ihm oder ihr? viel über ihren Alltag im Büro und über Freunde zu erzählen. Whip war gut im Formulieren von Fragen und im ‚Zuhören'.
    
    Befremdend war es nur, wie impertinent er sie nach ihrer älteren Freundin fragte und ob sie diese schon einmal geküsst hatte. Das gefiel ihr weniger -- aber irgendwie schienen Männer auf diese Vorstellung abzufahren. Es war nicht das erste Mal, dass sie ein Mann nach so etwas fragte. Damit war sie sich sicher, dass er ein Mann war, obwohl er nur wenige Fragen über sich selber beantwortete. Aber als er sie über den heutigen Tag befragte, der sie so aufgewühlt hatte, bekam sie wieder den Kitzel der Ideen. Sie musste ihm die arrogante Handlungsweise und die impertinenten Blicke mancher ihrer Kollegen in allen Einzelheiten beschreiben. Sie empfand dabei unerklärlicherweise ein unausgesprochenes Vergnügen, das sich noch steigerte, als er in bestimmendem Dictum verlangte, dass sie morgen im Büro ein Kostüm mit einem kurzen und ausgestellten Rock tragen sollte. Er sollte so richtig schön schwingen, wie ‚whip' sich ausdrückte.
    
    Ihre zögerlichen Einwände ignorierte er nicht, er ließ sich aber auch nicht von seinen Forderungen abbringen. Auch nicht, als sie ihm zu verstehen gab, dass sie den arroganten Typen unter ihren Kollegen nicht diese Genugtuung gönnen wollte. Er erklärte ihr, dass sie ‚whip' doch sicher nicht enttäuschen wolle, wenn er sie morgen ...
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