1. Ponyhof 01


    Datum: 30.12.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... sind genügend Tannen und ich halte nah genug." Er klang etwas genervt.
    
    Sie konnte sich gerade noch zurückhalten, bevor sie noch eine bissige Bemerkung über Männer losgelassen hätte, die wie Hunde an jedem Baum pinkeln mussten. Sie war in einer Hinsicht dankbar, als der Himmel wegen eines drohenden Regens so dunkel war, dass es unter den Tannen relativ dunkel war.
    
    Wie versprochen, hielt er tatsächlich nahe an den Tannen. Sie stieg eilig aus und verkroch sich hinter den hintersten Tannen, um wenigstens etwas Sichtschutz zu haben. Ihr genervter Boss saß hinter dem Lenkrad und schien per Autotelefon jemanden anzurufen. Natürlich besaß er nicht das Feinempfinden auszusteigen und sich nach der anderen Seite zu orientieren. Es war ihr peinlich -- wenn er in ihre Richtung sah, würden die dünnen Stämme der relativ jungen Tannen nicht viel Sichtschutz bieten. Das machte sie nervös.
    
    Sie hatte aber keine Wahl. Schnell hockte sie sie sich hin und zog Strumpfhose und Höschen eilig herunter. Sie fühlte sich unendlich erleichtert, als sie endlich den Druck von ihrer Blase nehmen konnte.
    
     Im nächsten Moment war sie allerdings schon wieder leicht besorgt. Sie hatte den Eindruck, als ob das scharfe Zischen ihres Urinstrahles zig Meter weit hörbar wäre. Nervös blickte sie zu ihm hin, aber er telefonierte noch. Sie fühlte sich exponiert, wo ihr Chef doch jeden Moment herüber blicken konnte. Er neigte seinen Kopf beim Telefonieren. Er sah aus dem Wagen, wenn auch nicht sofort direkt ...
    ... in ihre Richtung. Ihr Herz klopfte wie wild, als er seinen Kopf in ihre Richtung bewegte. Endlich war ihre Blase ganz leer.
    
    Sie hatte nur Papiertaschentücher in ihrer Handtasche. Aber besser das als gar nichts. Sie beeilte sich und fluchte innerlich, als ihre Strumpfhose sich beim hastigen Hochziehen etwas verhedderte. Erst als sie ihren Rock wieder bis auf Schenkel herunter gezogen hatte, begann sich ihr Puls langsam wieder zu beruhigen.
    
    Sie hatte das Gefühl, als ob sie einen 1000 m--Lauf absolviert hätte, als sie wieder zu dem großen Geländewagen zurückging. Sie stieg ein. Er sagte nichts, sondern startete den Motor mit einem leicht amüsierten Lächeln auf seinem Gesicht. Hatte er sie nun gesehen? Der Gedanke war ihr peinlich und irgendwie auch schaurig-schön. Sie blickte angestrengt nach rechts aus dem Fenster.
    
    „Sie haben eine Laufmasche."
    
    Seine Stimme klang trocken, aber es schwang ein leiser Tadel in seiner Stimme mit, so als ob er jederzeit eine makellose Erscheinung von ihr erwartete.
    
    Unwillkürlich checkte sie sofort ihre Strumpfhose und zog ihren Rock etwas hoch, und dann schnell wieder herunter, als sie den feinen Streifen auf ihrem rechten Oberschenkel entdeckte, der sich bis unter ihr Knie fortsetzte.
    
    „Ich erwarte eine gepflegte Erscheinung meiner Mitarbeiter im Büro -- und natürlich erst recht von meiner Assistentin. Ich gehe davon aus, dass Sie sich daran halten."
    
    „Es wird nicht wieder vorkommen, Herr Doktor von Hippo!"
    
    Ihre Stimme klang ...