1. Soulmates Teil 01


    Datum: 20.12.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... für ein experimentelles Projekt zur Resozialisierung aussuchen, als den Typen, der sowieso wegen guter Führung früher rauskommen würde?
    
    Keine Verstrickung in Bandenaktivitäten, keine gewaltbezogenen Vorstrafen und ein überdurchschnittlicher IQ. Ein Autodiebstahl. Zumindest soweit sie wussten. Und außerdem war mein Vater ein hochdekorierter Veteran.
    
    Hatte ihn nicht davon abgehalten, seinen Sohn und dessen Mutter zu verprügeln, bevor er sich aus dem Staub machte oder in einer Abflussrinne ersoff. Aber auf dem Papier war es nett anzusehen.
    
    Sozialer Abstieg in der ersten Generation. Da bestand doch eine Chance auf Rettung, oder?
    
    Vielleicht...
    
    Zumindest für mich. Weil ich wirklich kein Interesse am schnellen Geld hatte. Ich wollte einfach nur durchkommen. Und meine Mom hatte mich gut erzogen. Trotz der Umstände und ihrer Armut.
    
    Den Wagen hatte ich geklaut, weil der Besitzer mir meine Arbeit daran nicht bezahlen wollte. Aber da er die Kohle für einen Anwalt und eine vernünftige Adresse hatte, war ich der Angeschmierte.
    
    Was nicht heißen sollte, dass ich nicht wirklich schon geklaut hatte. Meistens Ersatzteile und Zubehör. Aber trotzdem wurmt es einen, wenn man für etwas verladen wird, was man nicht getan hat.
    
    Jetzt war das alles allerdings Vergangenheit. Alles in allem war mein Leben wirklich okay.
    
    Nun... In Wahrheit war es beinahe unerträglich scheiße. Aber ich würde es aushalten. Musste es aushalten.
    
    Es kotzte mich an, den ganzen reichen Kindern nicht ...
    ... ins Gesicht sagen zu können, was ich von ihnen hielt. In manchen Fällen inklusive einer Faust auf die Nase als Nachschlag. Es kotzte mich an, dass ich in ihrer Welt eingesperrt war, wie ein Hund. Ein Schaustück in Mildtätigkeit. Inklusive Kontrollhalsband und Zwinger im Keller des Hauptgebäudes.
    
    Es kotzte mich so sehr an, dass ich viel öfter die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht doch gewalttätig zu werden, als in meiner ganzen Zeit im Ghetto.
    
    Und die einzige Möglichkeit, zumindest ein wenig Dampf abzulassen, war die Art und Weise, wie ich mit meinem Ruf umging.
    
    Diese Kids wollten einen Killer, also gab ich ihnen einen. Vergewaltiger? Nichts leichter als das. Immer schön genau dahin gucken, wo man als anständiger Mann nicht hinschaute. Und dabei möglichst arschig aussehen. Wie man sich zu bewegen hatte, damit andere dachten, man wäre gefährlich, lernte ein Straßenjunge früh. Oder er endete als Prügelknabe.
    
    Mit allem, was ich tat, schürte ich ihre Ängste. Und ich genoss es. Es war meine Art zurückzuschlagen.
    
    Eine von zwei Arten, um ehrlich zu sein. Aber die zweite hatte sich aus der ersten ergeben.
    
    Wie sich nämlich irgendwann herausstellte, war abartiger, schmutziger, widerlicher Abschaum offenbar so eine Art Kink. Ein paar der Mädchen fanden das insgeheim so richtig scharf. Und irgendwann hatte es sich dann ergeben, dass aus den feuchten Träumen mehr wurde.
    
    Die anfängliche Gelegenheit war dadurch entstanden, dass ich vom Sportunterricht ausgeschlossen ...
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