1. Soulmates Teil 01


    Datum: 20.12.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... gesellschaftlich akzeptable Paarungspartner, zu nahe treten würden. Und die würden auf ganz andere Weise für ihre Dreistigkeit bezahlen und dabei wahrscheinlich noch nicht mal zum Schuss kommen.
    
    Für mich waren alle diese Barbies komplett ‚off limits'.
    
    Mein Bewährungshelfer und die Schulleitung hatten eindeutig klargestellt, dass meine Resozialisierung auf so einer sauberen Schule an einem seidenen Faden hing. Ein Fehltritt und ich wäre dort, wo ich deren Meinung nach auch hingehörte: zurück im Bau.
    
    Zu meinem Glück wussten meine geehrten Altersgenossen zumindest nichts von diesem Detail. Sonst hätten sie schon längst irgendeinen Coup gestartet, um mich loszuwerden. Ohne dieses Wissen konnten sie sich nur darüber ärgern, dass ihre saubere und ordentliche Welt mit meiner Art von Dreck konfrontiert wurde, und ihre Eltern das auch noch unterstützten.
    
    Wohltätigkeit. Natürlich abgesichert durch meine Ortungs- und Alarmvorrichtung am Fußgelenk und die besonders instruierten Sicherheitskräfte des Campus.
    
    Tatsächlich war mir das aber ganz recht so. Denn solange man mich in Ruhe ließ, konnte ich am Ende vielleicht tatsächlich einen Abschluss auf einer Schule mit einem guten Namen machen. Und wenn ich nicht auffiel und alles glattging, würde man mir eventuell sogar ein Studium ermöglichen.
    
    Gut... Da das von guten Noten abhing, die ich unabhängig von meinen Leitungen hier nicht bekam, war das Träumerei, aber der Abschluss war machbar. Und es war auf jeden Fall besser als ...
    ... der Jugendknast.
    
    Dort würde ich zwar überleben, aber ich wäre in der gleichen Sackgasse, wie fast jeder, mit dem ich aufgewachsen war. Autodiebstahl oder Mord war nicht die Frage. Nur das man einmal drin gewesen war.
    
    Meinem unglaublich aufgeblasenen Ruf unter all diesen Kindern der Reichen zum Trotz war es allerdings wirklich nur Autodiebstahl. Die Gerüchte über Raub, Körperverletzung, Mord und nicht zu vergessen Vergewaltigung waren völliger Blödsinn. Wahrscheinlich waren sie an dem Tag entstanden, als mich der Gefangenentransporter zum ersten Mal in Gefängniskluft hier absetzte.
    
    Aber es verschaffte mir Luft zum Atmen. Man redete nicht mit mir, sondern nur über mich. Selbst die härtesten Jungs der Schule, die sonst wirklich jeden herumschubsten, waren Welten davon entfernt, sich mit mir anzulegen. Sie wollten sich ‚nicht die Finger schmutzig machen'.
    
    Ja. Klar...
    
    Aber es funktionierte. Und zwar schon zwei ganze Schuljahre lang.
    
    Es war gar nicht so fürchterlich schwer, die Ohren auf Durchzug zu schalten.
    
    Wenn man im Ghetto auf der Straße aufwächst, entwickelt man entweder ein dickes Fell oder einen extremen Hang zu Gewalt. In letzterem Fall wird man wahrscheinlich töten oder zumindest einige Leute echt schwer verletzen, bevor man volljährig ist. Wer bei sowas erwischt wurde, der hatte keine Chance auf eine Resozialisierung.
    
    Aber ich war eigentlich eher geduldig, auch wenn ich zuschlagen konnte, wenn ich musste. Und welches bessere Subjekt kann man sich ...
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