1. Auf Montage Teil 26


    Datum: 15.12.2019, Kategorien: Transen

    ... vor seine Gäste hin und geht dann wieder zurück.
    
    Ohne hinzusehen, redet Toni ihn an, „Walter, was ich zu erzählen habe kennst du schon alles und was die beiden zu berichten haben, geht dich nichts an. Du brauchst also nicht den Eindruck zu erwecken, dass du in unsere Nähe etwas zu tun hast.“
    
    Leise vor sich hin brummend zieht sich Walter zurück.
    
    Beate und Regina grinsen sich an.
    
    „Ach Walter ist eine Seele von einem Mann, wenn er nur nicht so neugierig wäre.“
    
    Die drei prosten sich zu und trinken einen Schluck. Dann beginnt Toni zu erzählen. „Es begann mit einem Film. Bis dahin hatte ich ein normales Leben, normal ist nicht das richtige Wort, ich lebte, spürte aber immer, dass etwas nicht stimmte. Ich hatte immer das Gefühl, nicht ich selbst zu sein, ich konnte es aber nicht manifestieren, es fehlte einfach etwas. Ja und dann sah ich diesen Film, das dreifache Echo, kennt ihr ihn?“
    
    Regina und Beate schütteln ihren Kopf.
    
    „Nun er spielt in England, im Zweiten Weltkrieg. Ein Soldat desertiert von seiner Truppe. Er flüchtet sich auf einen Bauernhof, der von einer alleinstehenden Frau bewirtschaftet wird. Ihr Mann ist in Gefangenschaft. Um den Jungen Mann zu verstecken, wird er von ihr als Frau verkleidet und sie gibt ihn als ihre Schwester aus. Bei den beiden beginnt eine zarte Romanze, doch dann wird es dem jungen Mann zu langweilig, sich ständig im Haus aufzuhalten. Er/Sie wird gesehen von den Soldaten einer nahen Kaserne, als er einmal draußen ist. Ein ...
    ... Soldat macht ihm später Allüren und lädt die vermeintliche Frau zu einem Fest in der Kaserne ein. Seine Freundin will ihn zurückhalten, meint das es dort nicht nur um das Tanzen geht. Er will aber nicht hören. Er nimmt ein hübsches Kleid von ihr, geht zu den Soldaten hin – und fliegt auf. Am Ende des Films wird er von seiner Freundin erschossen. Er hätte sonst einen schlimmeren Tot erleiden müssen.“
    
    Toni macht eine Pause, trinkt einen Schluck, „Und da wusste ich, was es war. Was mir fehlte. Warum ich häufig in den Katalogen geblättert habe. Warum ich immer im Kaufhaus durch die Frauenabteilung gehen wollte. Doch das machte die Sache nicht einfacher für mich, ihr braucht mich nur anzusehen, dann wisst ihr was ich meine. Erst waren es nur Träumereien, doch dann fand meine Frau einen fremden Damenslip. Ja! Ich war verheiratet“, meint sie als sie die Blicke von Beate und Regina sieht. „Wie sollte ich ihr das erklären? Dass es keine andere gab. Schließlich nahm ich meinen Mut zusammen und erklärte es ihr, sie meinte zunächst es wäre eine Ausrede. Doch irgendwann musste sie einsehen, dass es das nicht war. Dies war das Ende unserer Ehe. Gegen eine andere Frau hätte sie vielleicht kämpfen können, aber nicht gegen die Frau in mir! Sie ertrug es einfach nicht und es kam zur Scheidung. Sie hat auch das Sorgerecht für die Kinder. Ich wollte damals nicht, das es an die große Glocke kommt, was mit mir los war. Ich lebte dann alleine, versuchte es zu unterdrücken, traf mich noch mit ihr, ...
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