1. Flucht aus dem Alltag


    Datum: 22.10.2019, Kategorien: Sehnsüchtige Hausfrauen

    ... Rundungen an den richtigen Stellen.
    
    Ich will gerade noch etwas sagen als eine Lautsprecherdurchsage erschallt. Wegen eines Problems mit einem Verstärker verschiebt sich der Auftritt um einige Minuten. Ein gellendes Pfeifkonzert ist die Antwort, aber die Menge nimmt es locker und bewegt sich Richtung Bar. Trinkt man eben noch ein Bier.
    
    Meine neue Bekanntschaft lehnt sich in den Sessel zurück und lässt den Blick durch die Halle schweifen.
    
    „Ganz schön warm hier", meint sie dann.
    
    „Allerdings", meine ich. Warum ist es in solchen Hallen immer so warm? Bevor mir der Schweiß vom Gesicht tropft, ziehe ich mein Sweatshirt aus. Dabei kann ich angesichts der engen Sitze nicht verhindern, dass mein T-Shirt fast mit über den Kopf rutscht. Als ich mich kleidermäßig wieder geordnet habe, merke ich, wie meine Sitznachbarin sehr intensiv meinen Oberkörper begutachtet.
    
    „Was?", frage ich etwas peinlich berührt.
    
    „Moment", meint sie, „da war doch .... ne, ganz bestimmt. Ich hab`s gesehen. .... Also ich könnte wetten, dass ich gerade ....."
    
    „Was ist los?", frage ich irritiert. „Was ist da?" Ich blicke an meinen Bauch herunter -- alles okay, oder?
    
    Die Frau begutachtet immer noch sehr intensiv meinen Oberkörper, dann piekt sie mir plötzlich mit einem Finger in den Bauch. „Da!" ruft sie triumphierend.
    
    „Was ‚da'?" Ich bin perplex. Spinnt die ein bisschen?
    
    „Da drunter, unter dem dicken Bauch ist der Waschbrettbauch!", sagt sie ganz ernst. Unsere Augen treffen sich und ...
    ... dann lacht sie schallend.
    
    „Oh du......", rufe ich und schubse sie etwas weg. Dann muss ich auch lachen.
    
    Nachdem wir ausgelacht haben, grinst sie: „Sorry, das musste einfach sein. Keine Angst, so dick ist Dein Bauch nicht."
    
    Staatsmännisch strecke ich ihr die Zunge raus. Dummerweise fällt mir dann nicht mehr viel zu sagen ein. Bis mir ihre letzte Bemerkung vor dem Witz einfällt.
    
    „Wirklich warm hier", meine ich. „Soll ich uns etwas zu trinken holen?"
    
    „Oh ja, das wäre klasse. Ich bin total durstig. Habe es gerade noch rechtzeitig hierher geschafft."
    
    „Und was willst Du?", frage ich.
    
    „Öhm.....", meint sie. „Wein werden die hier wohl kaum haben?" Ich verdrehe als Antwort die Augen. „Ja, schon klar. Dann ein Bier. Aber ein kleines."
    
    „Ein kleines Bier kommt sofort. Verteidige Deinen Sitz mit meinem Leben. Äh, umgekehrt."
    
    Angesichts der langen Schlange am Ausschank dauert es gut 10 Minuten bis ich wieder zurück bin. Gerade wehrt meine Sitznachbarin einen fetten Metaller mit strähnigem Haar von meinem Sitz ab. Sie ist froh als ich wieder auftauche.
    
    „Sorry, hat lange gedauert, da ich mich bei den vielen verschiedenen Biersorten einfach nicht entscheiden konnte", sage ich.
    
    Sie schaut mich etwas verständnislos an, bis sie merkt, dass es ein Witz ist. „93er Flens Südhang, hoffentlich", blödelt sie.
    
    „Selbstverständlich", bestätige ich, während ich ihr einen Becher in die Hand drücke.
    
    „Was sonst!" ruft sie. „Wenn schon saufen, dann mit Stil."
    
    „Darauf ...
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