Lachende Augen
Datum: 22.09.2019,
Kategorien:
Fetisch
... dieselben Empfindungen auslösten wie ihr Lachen. „Schau nur!“ rief sie mir immer wieder zu und zeigte mit ihrem Fuß auf dieses und jenes um mich auf etwas hinzuweisen.
Im Tiergartencafe setzten wir uns an eines der kleinen Tischchen. Annika bestellte Eis. Eigentlich wollte ich auch Eis, ich würde aber Annika füttern müssen und mein Eis würde derweil schmelzen. Also orderte ich Bier. Ich hatte ohnehin einen gewaltigen Durst. Die Kellnerin stellte die Schale vor Annika hin. Sie hatte ausdrücklich nach einer Schale verlangt obwohl das Eis in einem Becher angeboten wurde. Annika rückte mit ihrem Stuhl etwas zurück und legte ihren rechten Fuß auf den Tisch. Vom Strumpf war die Kappe abgeschnitten, sodass die Zehen frei waren. Mit denen nahm sie den Löffel und futterte genussvoll das Eis.
Ich musste Augen gehabt haben wie Wagenräder. Beinahe hätte ich mein Bierglas umgestoßen, als ich danach langte. „Tut mir leid“, sagte Annika, „ich kann aber nicht anders.“
„Nein, nein“, sagte ich hastig, „ich wusste nur nicht, dass du so gut zurechtkommst!“
Acht Jahre war sie alt, als sie mit anderen Kindern auf einer Wiese zum Drachensteigen war. Sie lebte mit ihrer Mutter allein und da war niemand, der ihr einen Drachen gebastelt hätte. Ein Mädchen stellte sich ziemlich ungeschickt an und brachte ihren Drachen nicht in den Wind. Ärgerlich warf sie ihn zur Seite. Er war durch die zahlreichen Abstürze in die Wiese schon ziemlich feucht und schwer, aber Annika brachte ihn dennoch in ...
... die Lüfte. Glücklich, nun auch einen Drachen zu haben, sah sie zu wie er höher und höher stieg. Dabei übersah sie, wie die Schnur mit einer Hochspannungsleitung in Berührung kam. Es war, als hätte sie einen Schlag gegen die Brust bekommen, der sie zu Boden warf. Ein Feuer breitete sich in ihr aus, dann wusste sie nichts mehr. Als sie wieder zu sich kam, saß ihre Mutter neben ihr und weinte. Sie konnte sich nicht denken warum.
Erst fand sie es nicht schlimm, keine Arme mehr zu haben. Das änderte sich aber schnell. Als sie wieder zuhause und soweit gesund war, wollte niemand mehr mit ihr spielen. Anfangs war sie mit ihrer Mutter viel alleine. Wie selbstverständlich versuchte sie nun mit ihren Füßen zu machen, was sie vorher mit den Händen gemacht hatte. Was ihr gelang war wenig genug. Erst mit etwa zwölf Jahren begann sie, ein eigenständigeres Leben zu führen. Die Fürsorge ihrer Mutter begann sie zu nerven. Sie machte intensive Übungen um beweglicher, flexibler zu werden. Aber es ging ihr zu langsam und da waren immer wieder Rückschläge. In ihrer Reifezeit dachte sie ernsthaft an Selbstmord. Es war ihre bisher schwerste Zeit. Nach den anderen Mädchen hielten die Jungs Ausschau, nach ihr nicht. Gefühle erwachten, die sie ohne Hände nicht befriedigen konnte. Da rang sie sich zu einem Entschluss durch: sie musste selbständig werden. Heute, erzählte sie, ist sie kaum mehr auf Hilfe angewiesen.
Als ich am späten Abend zuhause im Bett lag, grübelte ich darüber nach, wie ich meine ...