Niemals Teil 8 (Roman)
Datum: 17.09.2019,
Kategorien:
Reif
... hochnäsig. Das Kind schlief zum Glück.
„Er hat seine Macht also noch immer nicht wahrgenommen“, ich schüttelte betrübt meinen Kopf. Mein werter Sohn war fast dreißig Jahre alt und war immer noch so naiv zu glauben, die Macht die er spürte, käme von seinem Gott!
Schade, dass Dummheit nicht hin und wieder mal weh tat.
„Was für eine Macht“, Julia sah mich mit großen Augen verständnislos an.
„Marcel hat mir einmal erzählt, dass du nicht an Gott glauben würdest“, sagte ich vollkommen neutral und lies es so im Raum stehen.
„Jetzt glaube ich an Gott“, sie setzte sich mir gegenüber.
„Nun, dass solltest du auch. Marcel ist der Enkelsohn des Allmächtigen und er ist selbst ein Gott. Er weiß es nur noch nicht. Glaubst du, als Ehefrau, bei ihm an der richtigen Seite zu sein?“
Ich tat so, als besehe ich mir meine Fingernägel, aber aus dem Augenwinkel beobachtete ich sie. Holzhammermethode. Ich stand voll darauf.
„Ich verstehe kein Wort, von dem, was du sagst“, ihre großen Kulleraugen sagten das Gleiche.
„Marcel wird bald dreißig Jahre alt sein und dann wird er zu unserem Heimatplaneten umziehen müssen. Sein Großvater, der allmächtige Herrgott, will in den Ruhestand treten. Unser Heimatplanet liegt im Gürtel des Orion. Bist du bereit, mit ihm zu gehen? Wirst du es aushalten, an der Seite eines vielbeschäftigten Gottes zu stehen?“ Nun sah ich ihr direkt ins Gesicht.
Ich lachte schallend, denn nun fiel sie vom Stuhl, ohnmächtig.
Ich schnipste mit den ...
... Fingern und sie kam wieder zu sich, mit leichten Blessuren. Dumm gelaufen!
Plötzlich öffnete sich die Tür und mein Sohn kam herein. Er erfasste die Situation mit einem einzigen Blick und kam seiner Frau zur Hilfe.
„Ich weiß ja, Marcel, dass du glaubst, Depressionen seien keine Krankheit und auch ist mir bewusst, dass du damit nichts zu tun haben willst, aber es wird Zeit, langsam erwachsen zu werden, findest du nicht auch?“ Ich hatte mit zuckersüßer Stimme gesprochene.
„Was willst du hier“, bluffte er mich an. Okay. Sein neues Selbstbewusstsein und sein Selbstwert gefielen mir ausgezeichnet.
Langsam erhob ich mich. Vor seinen Augen, wechselte ich meine Kleidung. Von meinem roten Minikleid, in ein weißes Hochzeitskleid. Mir war auf die Schnelle nichts besseres eingefallen.
Er sah mich mit großen Augen an.
„Ich bin nicht nur deine Mutter, sondern auch die Göttin von Me-Ti-Na-Te. Du Marcel, bist nicht nur mein Sohn, sondern der Gott unseres Heimatplaneten: Dra! Dein Herrgott, der Allmächtige, ist in Wirklichkeit dein Großvater. Es wird Zeit, deine Pflichten zu übernehmen!“
Ich wechselte wieder in mein Minikleid. Ganz seine Mutter, fläzte ich mich auf den Stuhl zurück. Meinen Ellenbogen stützte ich auf den Küchentisch. Ich beobachtete ihn und sah, wie er sich ans Herz griff.
„Heile dich selbst. Du kannst es!“ Ich grinste breit.
„Mama, ich verstehe nicht...“, begann mein Sohn abgehackt zu sprechen.
„Du brauchst nur deine Augen zu schließen und es dir zu ...