Niemals Teil 8 (Roman)
Datum: 17.09.2019,
Kategorien:
Reif
... ausgefüllt, aus grauen Wolken. Es war wunderschön. Dann zeigte er mir sein Gesicht aus Wolken und einen Engel, der in eine offene Hand fiel. Da wusste ich, dass ich nicht verrückt war. Ich war eindeutig etwas besonderes.´
In meinem Kopf herrschte Ruhe und ich schickte ihm die Bilder aus meiner Erinnerung.
`Ich verstehe es jetzt.´
`Wenn mein Vater jemanden liebt, dann mich! Und als gute Tochter, akzeptiere ich seine Entscheidungen.´ Ich spürte seine Ergriffenheit und plötzlich war er weg.
Ich sah zu Hasso und Susi hinüber und wischte mir heimlich meine Tränen weg. Sie sollten meinetwegen nicht aus ihren Trott gerissen werden.
„Kennt sich einer von euch mit Göttern aus“, fragte ich die beiden und es entspann sich eine interessante Unterhaltung. Wir drei liefen im gleichen Tempo durch unsere Furchen und arbeiten gleich schnell, damit wir uns nebenbei unterhalten konnten. So machte doch das Arbeiten Spaß.
Als die Glocke zum Mittagessen rief, beendeten wir unsere Arbeit. Wir gingen gemeinsam zurück zum Dorf und wuschen uns.
„Daria?“ Susi sprach mich von der Seite aus an. Ich sah zu ihr hinüber.
„Ich trage dein Kind, richtig?“ Sie sah mich offen und gradlinig an. Sofort schossen mir Tränen in die Augen und ich musste wegsehen. Ich atmete einmal tief und antwortete leise: „Wie kommst du darauf?“
Sie trat an mich heran, als ich meine Hände abtrocknete. Susi nahm mich bei den Schultern und drehte mich zu sich herum. Ich hob meinen Blick, meine Lippen ...
... kniffen sich von alleine zusammen. Ich versuchte die Tränen mit aller Macht zurückzudrängen. Doch sie sah sie genau.
„Willst du es? Dann nimm es dir. Ich weiß, dass du das kannst!“ Nun liefen die Tränen erst recht über meine Wangen.
Diese Frau, war stark, viel stärker als ich und ich bewunderte ihre offene Haltung.
„Susi. Mein Vater hat es dir gegeben. Du bist jetzt seine Mutter. Ich war nicht in der Lage, es behalten zu wollen. Wenn mein Vater es mir überlassen hätte, hätte ich es getötet!“
„Daria. Niemals hättest du ein ungeborenes Kind getötet, dass kannst du jedem anderen erzählen, aber nicht mir. Ich sehe doch, wie sehr du an dem Kind hängst. Bitte, nimm es dir!“
„Du verkennst mich. Ich hätte es getötet. Es war nur ein Tag alt und nicht lebensfähig. Ich hätte es unweigerlich getötet. Du kennst du Umstände nicht, aber ich schon.“
„Warum bestrafst du dich selbst? Gott hat dir vergeben, dein Kind hat dir vergeben und auch ich vergebe dir.“
Plötzlich stand ich da, die Tränen liefen und liefen. Ich zitterte am ganzen Körper.
„Du bist sehr selbstlos, Susi und das ehrt dich total, aber ich bin keine gute Mutter. Meine Pflichten sind immens und ich hätte auch keinen Nerv dazu, noch einmal ganz von vorne anzufangen. Mein Vater wusste, was er tat. Belassen wir es dabei.“
Susi nahm meine Hand und legte sie sich auf den Bauch.
„Es ist dein Baby. Wollen wir es gemeinsam groß ziehen? Dann hat es zwei Mütter und vielleicht sogar zwei Väter?“ Sie sah mich ...