1. Tommi 01: Eine Familiensaga


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... hatte. Zurück in ihrem Zimmer öffnete sie eine neue Packung und schlüpfte ins zarte Gewebe. Sie drehte sich vor dem Spiegel, hob ihren Jeansrock an und kicherte zufrieden, als sie feststellte, dass die schimmernde zweite Haut genauso perfekt saß wie die vom Vortag. Als sie die Treppe hinunterstieg, stand Tommi unten im Korridor und fragte:
    
    „Ach, du bist oben? Hilfst du mir beim Rechnen?"
    
    „Schon wieder eine Rechenprüfung?" wunderte sie sich.
    
    „Ja, eh... morgen."
    
    Sonja fand es merkwürdig, dass sie in der Schule in derselben Woche gleich zwei Rechenarbeiten abzuliefern hatten, dennoch sagte sie:
    
    „Na gut, aber zuerst muss ich noch eine Maschine Wäsche starten."
    
    Als sie zehn Minuten später sein Zimmer betrat, bemerkte sie auf den ersten Blick, dass er sie angeschummelt hatte. Tommi lag auf dem Rücken, hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und schaute erwartungsvoll in ihr Gesicht. So lächelte kein Schüler, der Rechenaufgaben lösen musste, dieser Heimlichtuer hatte etwas Anderes im Sinn, und was, erahnte sie nur zu gut.
    
    Sicher wollte er das gleiche Spiel spielen wie beim letzten Mal. Diesmal jedoch steckte sie in ihrer neuen Spickellosen, also nahm sie sich vor konsequent zu sein und Tommi aufzufordern, sich an den Küchentisch zu setzen. Natürlich würde er enttäuscht sein, aber nur so konnte sie vermeiden in Verlegenheit zu geraten. Sie trat ins Zimmer und räusperte sich, da fragte er mit Bettelstimme:
    
    „Du Mami?"
    
    „Ja?"
    
    „Darf ich beim Rechnen deine ...
    ... Strümpfe berühren?"
    
    Sonja war fassungslos über seine Unverfrorenheit. Sie hatte nicht erwartet, dass der kleine Racker seine wahre Absicht so unumwunden zugeben würde. Sie stemmte die Hände in die Hüften und wurde energisch:
    
    „Du glaubst wohl kaum, dass du so besser rechnest."
    
    „Ach Tommi", seufzte Sonja und spürte, dass ihr Vorrat an Strenge bereits aufgebraucht war. Sie wusste nur zu gut, dass sie schwach wurde, wenn er so zu ihr sprach, und hüstelte:
    
    „Na gut, du Schlaumeier, aber nur unten bei den Füßen, weiter oben kitzelt es, da kann ich mich nicht aufs Lesen konzentrieren."
    
    Sie stellte sich so über seine Unterschenkel, dass er mit ausgestreckten Armen gerade ihre Knöchel berühren konnte, dabei beugte sie sich leicht vor, damit der Jeansrock auf ihren Oberschenkeln auflag und die Sicht zwischen ihre Beine verdeckte. Tommi reichte ihr das Heft, das er neben sich bereit gelegt hatte, und sie blätterte sich zu den Aufgaben.
    
    Noch ehe Sonja die erste Rechnung gefunden hatte, fühlte sie Hände an ihren Unterschenkeln. Sie ließ sich nichts anmerken und stellte eine Aufgabe nach der anderen. Jede Antwort war richtig, der Schlawiner hatte sie auswendig gelernt. Da klingelte das Telefon. Sie richtete sich auf, drehte den Oberkörper zur Tür und blickte in den Korridor, wo ihr Handy auf dem Schuhschrank lag. Bevor sie den Entscheid gefasst hatte hinaus zu gehen, vernahm sie unter sich ein staunendes:
    
    „Oh..."
    
    Sogleich wusste sie, dass Tommi entdeckt, was sie vor ...