1. Tommi 01: Eine Familiensaga


    Datum: 09.09.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Strumpfhose war weg! Sie musste einige Male blinzeln um wacher zu werden. Sonja schaute suchend um sich, auf den Boden, dann erneut zur Wand. Genau auf dieses Frotteetuch hatte sie die Saumlose gelegt, damit sie ja keinen Schaden nahm. "Tommi?" fragte sie sich schläfrig, aber sie war zu müde, um sich weitere Gedanken zu machen, spülte und ging wieder zu Bett.
    
    Am nächsten Morgen kam Sonja in den Sinn, dass sie sich vorgenommen hatte, mit ihrer neuen Saumlosen zur Arbeit zu gehen, gleichzeitig fiel ihr ein, dass die Strumpfhose nicht mehr im Badezimmer lag. Als sie mit ihrem Buben am Frühstückstisch saß, mampfte er seine Flocken mit unschuldigem Gesichtsausdruck wie immer. Gleichwohl beschlich sie das Gefühl, dass er der Spitzbube war, der hinter dem Verschwinden steckte. Hatte er ihr einen Streich spielen wollen?
    
    Sie verzichtete, ihn darauf anzusprechen, denn sie wollte ihn nicht unnötig in Verlegenheit bringen. Zuerst würde sie nochmals im oberen Stock suchen. Sobald Tommi zur Schule gegangen war, schlich sie in sein Zimmer und blickte um sich. Nichts zu sehen. Sie ging auf die Knie und spähte unter das Bett. Tatsächlich, da lag ein Stumpfbein, an dem sie ihre vermisste Saumlose hervorzog. Sie prüfte das kostbare Stück von allen Seiten. Gottlob, es war noch heil, dieser Schlingel hatte sie tatsächlich stibitzt.
    
    Was um alles in der Welt hatte ihn dazu getrieben, Mamas Strumpfhose an sich zu nehmen? Das musste in der Nacht passiert sein. Oder am Abend, als er ein ...
    ... weiteres Mal bei ihr war, um ihr seine geputzten Zähne zu zeigen? Sie schnaubte und wollte das Wäschestück zurück in ihr Zimmer bringen, doch überlegte sie, dass sie damit Tommi bis auf die Knochen blamieren würde, natürlich wüsste er dann, dass er beim Kleiderdiebstahl ertappt worden war.
    
    Bestimmt hatte er es nicht getan um sie zu ärgern, also entschloss sie sich, der Sache noch etwas Zeit zu lassen, und sie legte die Strumpfhose zurück unter sein Bett, dabei achtete sie darauf, dass keine hartkantigen Legosteine darunter zu liegen kamen.
    
    Um ins Büro zu fahren, begnügte sie sich mit dem Baumwollhöschen, das sie beim Aufstehen übergezogen hatte. Beim Hinausgehen warf sie einen Kontrollblick in ihre Handtasche und sah ihren Goldjungen zuunterst aufblitzen. Mit diebischem Grinsen dachte sie daran, dass sie nie mehr ohne ihren kleinen Liebling zur Arbeit gehen würde. Sie schloss die Tasche und verließ das Haus.
    
    ***
    
    Sonja erwachte aus einem unruhigen Mittagsschlaf. Es waren diese warmen Wellen, die bereits seit den frühen Morgenstunden durch ihren Körper wogten. Zwar hatte der Goldjunge ihr in der Pause Gesellschaft geleistet, und gleich nochmals, als sie nach Hause gekommen war, aber die Erleichterung war jeweils nur von kurzer Dauer gewesen. Sie ging ins Bad, nahm eine kühle Dusche und blickte seufzend zum Frotteetuch, auf das sie am Vorabend ihre neue Strumpfhose gelegt hatte.
    
    Als sie sich trocken rieb, erinnerte sie sich daran, dass sie ja mehrere Paare gekauft ...