Die See-Bestattung
Datum: 13.11.2017,
Kategorien:
Verführung
... Simmel-Bände gesammelt. In einem schreibt er, daß in einem Frankfurter Nobel-Puff die Chinesische Schlittenfahrt praktiziert wurde. "Daß" und nicht "Wie". In einer Talkshow nach 22 Uhr wurde er daraufhin mal angesprochen, wie diese Fahrt denn eigentlich ginge. Er erzählte, daß er viele lukrative Angebote bekommen hätte, sie zu erklären. Auffallend viele Angebote aus den arabischen Emiraten und Golfstaaten. Die Chinesische Schlittenfahrt gäbe es eigentlich garnicht. Er hätte zwar mal in die vielen indischen Kamasutra-Lehrbücher geschaut, wo man sehen könne, wie sehr sich menschliche Leiber ineinander verschlingen könnten, um einen Luschtgwinn, er sprach das auch richtig schwäbisch aus, zu haben. Dabei hätten ihn einge Zeichnungen an russische Schlitten erinnert. Jeder solle sich selbst im Kopf eine Vorstellung machen, wie so eine Schlittenfahrt denn wohl gehen könnte. Er jedenfalls hätte kein Urheberrecht auf irgendeine Stellung. Die Talkshow-Gäste bedauerten das natürlich lauthals. "Und wie stellst Du Dir so eine Schlittenfahrt vor?" "Also, erst einmal müssen beide Partner einen Kopfstand machen!" "Hör auf, da wird mir schon vorher übel. Ich bin viel zu steif für solche Spielchen! Du übrigens auch!" Ihre viele Handarbeit während meiner Simmel-Geschichte hatte Wirkung gezeigt und wir probierten eine zweite Runde, ohne Kamasutra oder China. Inge hatte für die kurzen Erholungspausen zwischendurch Häppchen vorbereitet und dazu gemeint: "Damit Du mir nicht vom Fleische fällst ...
... oder gar einen Schwächeanfall bekommst." Als sie am Schluß unserer Zweisamkeiten wieder meinen Geschmack im Mund hatte, öffnete ich die kühle Flasche mit Sancerre zum Nachspülen. Inge meinte, daß sei ein sehr guter Wein, ob wir nicht gleich eine Kiste direkt vom Weingut bestellen könnten, gleich hier und sofort. Damit man immer etwas im Hause hat, wenn die Nachfrage da ist. "Wir sollten in jedem Haus und vielleicht sogar im Auto immer ein Fläschchen dabei haben, um keine Not leiden zu müsssen!" "Überredet!" Der Nachmittag gestaltete sich ruhig und genußvoll. Wir waren beide entspannt und zufrieden. Wir hörten noch etwas Musik, schliefen auch ein wenig zwischendurch und machten zum Schluß, als es schon dunkel wurde, einen kleinen Abendspaziergang. Von den Nachbarn war niemand zu erkennen. Wie schon an den Vortagen gingen wir auf direktem Weg zum Friedhof, auf dem es, wie schon an den Vortagen, eine wilde Küsserei und Knutscherei gab, bevor wir uns vor ihrer Haustür veraschiedeten. Natürlich erzählte ich am Montag meiner Haushälterin davon, daß ich demnächst vielleicht auch mal Damenbesuch über Nacht haben würde. "Gottseidank, ich hatte mir schon schon Sorgen gemacht, daß Sie sich vielleicht schon heimlich mit Männern treffen würden." Ich klärte sie etwas über die Vorgeschichte auf und versicherte ihr vor allem, daß sich an unserem Arbeitsverhältnis nichts ändern würde. "Hier wird keine neue Hausfrau einziehen und das Regiment in der Küche übernehmen, das ist abgesprochen." Das ...