1. Die See-Bestattung


    Datum: 13.11.2017, Kategorien: Verführung

    ... sich gewöhnen. Ich stimmte ihr zu und meinte: "An die anderen Dinge könnte ich mich auch gewöhnen, man muß ja nicht jede Woche nach List fahren, wegen der Proteine." "Ach Andreas, vor wenigen Tagen im Krankenhaus dachte ich noch, wozu soll ich eigentlich noch leben? Und nun sitze ich hier, freue mich, daß Du da bist und wir etwas Zeit miteinander haben." "Mit allem Drum und Dran!" "Mit allem Drum und Dran" bestätigte sie. "Komm, ich zeig Dir mal das Haus!" Weil wir so üppig gefrühstückt hatten, ließen wir es langsam angehen. Sie zeigte mir ihre Blumen und den Garten. "Ich bin sicher, diese alten Weiber aus der Nachbarschaft stehen jetzt mit Ferngläsern hinter den Gardinen und beäugen Dich." Ich winkte fröhlich mit der Hand, obwohl ich niemand gesehen hatte. Draußen war es frisch und es zog uns hinein. Wir berührten und küßten uns. Dann wurden die Küsse immer wilder und ich knöpfte ihr Kleid auf. Sie revanchierte sich und ging an meine Kragenknöpfe. Dann wurden wir beide wieder etwas ruhiger und wir nahmen uns die Zeit, dem anderen Partner Lust zu verschaffen. Nur darum ging es. Wir nutzten natürlich die knappen Erfahrungen, die wir gegenseitig in Travemünde gemacht hatten. Aber probierten auch ein paar neue Varianten aus. Als wir nach der ersten Runde schweratmend nebeneinander lagen, meinte sie: "Ich hatte es heute so eilig, dabei haben wir doch den ganze Tag Zeit." "Ich habe erst morgen Nachmittag eine Urnen-Beisetzung. Sie kuschelte sich an mich und spielte wieder mit ...
    ... meinem Schwanz. Ich zog sie an mich, knabberte an ihrem Ohr und massierte ihre Brustwarzen, die sofort hart wurden. "Das meiste mit unseren Hormonen passiert ja im Kopf", meinte ich. "Deshalb merke ich gerade Deine Zunge in meinem Ohr." "Nein, so meine ich es nicht. Kennst Du eigentlich den Namen Simmel?" "Nicht so konkret." "Paul Simmel war ein begnadeter Karikaturist zwischen den Weltkriegen. Seine Zeichnungen standen neben Zille in fast jedem Bücherschrank. Heute ist dieser Simmel vergessen. Der andere Simmel, Johannes Mario, war ein Vielschreiber in den Nachkriegsjahren. Die Literaturkritik von Reich-Ranicki & Co. haben ihn in die Schublade für Trivial-Literatur gesteckt. Zu Unrecht. Zwar hat er in den Siebzigern und Achtzigern fast jedes Jahr zum Weihnachtsgeschäft einen Band herausgebracht und seinen Verleger Droemer zu einem reichen Mann gemacht. Viele Zeitgeist-Themen wie Drogen und Waffen-Handel waren dabei, Strandkorb-Literatur sagt man ja heute abwertend dazu. Aber seine frühen Romane aus der prüden Adenauer-Zeit, in denen er Mißstände anprangerte, wie z.B., daß viele alte Nazi-Größen unter Adenauer als Minister weitermachen durften, Oberländer und Seebohm zum Beispiel - und sein Staatssekretär Globke, der den Kommentar zu den Nürnberger Rassengesetzen geschrieben hatte, war sogar der Chef seines Kanzleramts. Unglaublich. Darüber hat Simmel ein paar lesenswerte Bücher geschrieben, die man heute auf jedem Flohmarkt nachgeworfen bekommt. Ich habe natürlich auch alle ...