Die See-Bestattung
Datum: 13.11.2017,
Kategorien:
Verführung
... man im Bett auch mal redet, anstelle der berühmten Cigarette danach, gehört das eigentlich ganz nach oben auf Platz 1." Nach einer Weile des Schweigens fragte sie. "Und bei Dir, was war bei Dir gut?" "Grübel grübel. Gut fand ich, daß Du mir vertraut hast, daß ich Dir nichts Böses wollte. Daß Du trotz Deines Wundseins nicht aufgehört hast." "Wie sollte ich denn, ehe ich mich versah, kam ja schon Dein Doggy-Plan B." "Als Du mir neulich aus Deiner Privathölle berichtet hattest, wußte ich, daß es für Dich eigentlich nur eine See-Bestattung geben kann, wenn man wirklich einen Schlußstrich ziehen will." Nach einer Weile des Schweigens, als wir in Höhe der Raststätte Travetal waren, schob ich noch nach: "Na ja, und dann ging es mir so, wie den anderen 100 Männern." "Was heiß das denn?" "Wenn man 100 Männer fragt, ob sie den Blowjob mögen, sagen 99 ja. Und der eine, der lügt!" "Wir müssen unbedingt mal nach List fahren und die Sylter Royal probieren." "Überredet." Dabei mußte wir beide lachen und ich streichelte ihren Oberschenkel. "He, willst Du, daß ich hier wegschwimme?" Ich fuhr in Ahrensburg von der Autobahn runter, weil ich dort noch eine gute Konditorei kannte, wo Inge ein großes Paket Tortenstücke orderte. Eine Stunde später waren wir wieder vor ihrem Haus. Sie meinte etwas verschämt, es sei eigentlich wenig damenhaft, aber sie wolle sich bei mir bedanken. "Du warst in jeder Phase der See-Bestattung und vor allem hinterher eine vollendete Lady, ich bin es, der Dankeschön ...
... sagt. Alles mit Dir, und dabei meine ich wirklich alles, war wunderbar." Dabei schaute ich sie noch einmal liebevoll an. "Heute nachmittag habe ich ja leider meine Kaffeetanten von nebenan. Aber wie wäre es denn, wenn Alkuin seinen brünftigen Kaiser Andreas nicht mehr zu den Bauernmädels schicken würde, sondern zu mir?" "Morgen früh gegen 9? Ich bringe Brötchen mit - und Chablis!" Inge lachte dabei und meinte: "Nix übertreiben, Frauen kriegen sonst leicht einen Protein-Schock." Chablis hatte ich nicht im Haus, dafür aber ein paar andere Weißweine von der Loire, die ich längst als zumindestens gleichwertig getestet hatte. Die packte ich in eine Kühltasche und besorgte beim Bäcker Brötchen und Croissants. Inge sah wunderschön aus, fand ich. Das sagte ich ihr auch. "Daran ist Dein Anteil ja nicht gering gewesen!" "Höchste Zeit, an eine Auffrischung zu denken. Wie war denn Deine Runde mit den Nachbarinnen?" "Du glaubst es nicht, sie haben es mir auf den Kopf zugesagt, daß es wohl einen neuen Mann geben müsse, so glücklich, wie ich aussähe." "Dabei haben wir uns doch mit der Diskretion Mühe gegeben. Auf dem Friedhof jedenfalls." "Eine meinte, man solle nichts auf das Gerede von Trauerjahr und Pietät geben, das Leben ginge weiter und man werde ja auch nicht jünger." "Eine kluge Frau." Wir legten den Wein in die Kühlung und frühstückten. Inge hatte sich auch viel Mühe gegeben und den Tisch stilvoll mit Kerzenlicht geschmückt und leise Musik aufgelegt. Sie meinte, an sowas könnte man ...