Die drei goldenen Schamhaare des Teufels
Datum: 31.08.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Reif
Humor
... Müllersleuten, und weil diese keine Kinder hatten, freuten sie sich und sprachen: "Das Glück hat ihn uns beschert." Sie pflegten den Findling wohl, und er wuchs in allen Tugenden heran, da die Müllersleut guten Herzens waren und ihn in Liebe erzogen. So vergingen die Jahre und der Knabe wuchs zu einem jungen Mann heran.
Es trug sich zu, dass der König wieder einmal sein Land bereiste und bei einem Gewitter in die Mühle trat. Er fragte die Müllersleute, ob der grosse Junge ihr Sohn wäre.
"Nein," antworteten sie, "es ist ein Findling, er ist vor neunzehn Jahren in einem Körbchen ans Wehr geschwommen, und der Müllersbursche hat ihn aus dem Wasser gezogen."
Da merkte der König, dass es niemand anders als das Glückskind war, das er ins Wasser geworfen hatte, und erschrak insgeheim. Sein Plan war fehl geschlagen und er ersann eine neue List: "Ihr guten Leute, könnte der Junge nicht einen Brief an die Frau Königin bringen, ich will ihm zwei Goldstücke zum Lohn geben?"
"Wie der Herr König gebietet," antworteten die Leute, und hiessen den Jungen sich bereit zu halten. Da schrieb der König einen Brief an die Königin, worin stand: "Sobald der Knabe mit diesem Schreiben angelangt ist, soll er getötet und sein Leichnam verscharrt werden, und das alles soll geschehen sein, ehe ich zurückkomme."
Der junge Mann machte sich mit diesem Briefe auf den Weg, verirrte sich aber in der Dunkelheit und kam abends in einen grossen Wald. In der Schwärze zwischen den Bäumen sah er ein ...
... kleines Licht, ging darauf zu und gelangte zu einem Häuschen.
Als er hineintrat, sass eine alte Frau beim Feuer ganz allein. Sie erschrak, als sie den Knaben erblickte, und sprach: "Wo kommst du her und wo willst du hin?"
"Ich komme von der Mühle," antwortete er, "und will zur Frau Königin, der ich einen Brief bringen soll; weil ich mich aber in dem Walde verirrt habe, so wollte ich hier gerne übernachten."
"Du armer Junge," sprach die Frau, "du bist in ein Räuberhaus geraten, und wenn sie heim kommen, so bringen sie dich um."
"Mag kommen, wer will," sagte der Junge, "ich fürchte mich nicht; ich bin aber so müde, dass ich nicht weiter kann," streckte sich auf eine Bank und schlief ein.
Bald hernach kamen die Räuber, drei rauhe Gesellen und fragten zornig, was da für ein fremder Jüngling läge.
"Ach," sagte die Alte, "es ist ein unschuldiger Bursche, es hat sich im Walde verirrt, und ich habe ihn aus Barmherzigkeit aufgenommen: er soll einen Brief an die Frau Königin bringen."
Die Räuber verlangten den Brief zu sehen und lasen ihn, und es stand darin, dass der Knabe sogleich, wie er ankäme, sollte ums Leben gebracht werden. Da empfanden die hartherzigen Räuber Mitleid, und der Anführer zerriss den Brief und schrieb kichernd einen andern, und es stand darin, sowie der Knabe ankäme, sollte er sogleich mit der Königin besteigen und mit ihr vermählt werden vermählt werden, da der König gedenke, die eigene Tochter zu ehelichen. Uber diese hatten die Räuber schon ...