1. Von einer Heiligen zur Hure


    Datum: 10.11.2017, Kategorien: An– und Ausgezogen,

    ... ich es überhaupt? Und vor allen Dingen, mit wem?
    
    Es folgte ein Viertel Jahr voller Qualen, Bedrückungen und schlaflosen Nächten, bis die Erkenntnis Oberhand gewann, dass es so nicht mehr weiter gehen konnte. Trotz aller Warnungen und Mahnungen traf ich eine folgenschwere Entscheidung, ich brauchte und wollte Gewissheit
    
    Drei Tage später bot sich die Gelegenheit.
    
    Georg war wieder ein Mal verreist und ich überraschte Marcel mit einem Kurztrip nach Hamburg, wo ich zwei Suiten in einem Luxushotel gebucht hatte.
    
    Nachmittags gingen wir shoppen, abends besuchten wir ein Musical, tranken anschließend Cocktails in einer hoch gelegenen Bar und genossen den Ausblick über den Hafen. Trotz der vielen wunderbaren visuellen und akustischen Ablenkungen hatte ich eigentlich nur eines im Sinn. Wie würde dieser Abend enden? Würde ich es wirklich wagen? Ich wollte es. Unbedingt. Ich war mir vollkommen sicher. Nur wie? Würde ich die passenden Worte finden?
    
    Ich hatte viele Möglichkeiten durchgespielt und mich für eine Variante entschieden. Aus meiner Sicht die einfachste. Doch als wir nachts vor unseren Zimmern standen und uns verabschieden wollten, merkte ich, wie schwierig es letztendlich doch war, diese wenigen Wörter auszusprechen. Ich öffnete meine Tür, hielt inne und flüsterte ohne mich umzudrehen:
    
    „Ich möchte mit dir schlafen.“
    
    Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Meine Hand klebte auf der metallischen Klinke.
    
    Warum sagte er nichts. War ich zu leise? Hatte er mich ...
    ... nicht verstanden? Doch dann:
    
    „Bist du dir sicher?“
    
    Langsam drehte ich mich um.
    
    „Vollkommen sicher.“
    
    Nach meiner Bestätigung, kam er lächelnd auf mich zu und machte Anstalten mich in den Arm zu nehmen. Wir kannten uns zu diesem Zeitpunkt fast ein Jahr, aber noch nie gab es eine engere Berührung, geschweige denn eine Umarmung oder ein Begrüßungsküsschen. Und so sollte es auch bleiben. Nach meiner bisherigen Lebenserfahrung konnte mein Vorhaben auch ohne anderweitigen Körperkontakt durchgeführt werden.
    
    „Aber es muss nach meinen Regeln geschehen.“ Mit diesem Satz hielt ich ihn auf Distanz, denn er blieb stehen und sah mich fragend an.
    
    „Wir machen es ausschließlich so, wie ich es sage.
    
    „Wenn ich soweit bin, rufe ich dich an“, sprachs und verschwand in meinem Zimmer.
    
    Mein Gott. Ich hatte es tatsächlich gemacht. Und bevor mich der Mut verließ, entledigte ich mich meiner Kleidung und sprang unter die Dusche.
    
    Was dann folgte, war ein immer gleich bleibender Ablauf.
    
    Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, öffnete ich ein kleines Töpfchen mit Vaseline, tunkte meinen Finger hinein und verrieb die durchsichtige Paste um meinen Scheideneingang. Anschließend zog ich meinen BH und ein langes Nachthemd an und legte mich ins Bett.
    
    Ich war bereit, griff zum Telefonhörer, wählte Marcels Nummer und lud ihn ein, herüber zu kommen. Ich hatte vorhin meine Tür nur angelehnt und als ich Schritte hörte und anschließend den Schließmechanismus, zog ich meine Bettdecke hoch, bis ...
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