-
Von einer Heiligen zur Hure
Datum: 10.11.2017, Kategorien: An– und Ausgezogen,
Ich hielt den kleinen Zettel mit den zwölf Ziffern in den Händen und musste unwillkürlich schmunzeln, als ich daran dachte, wie er in meinen Besitz gekommen war. Vorgestern gab es eine große Feier anlässlich des 55. Geburtstags meines Mannes, Georg. Wie immer zu solchen Anlässen, waren unzählige Bekannte und Freunde erschienen, um das Ereignis feucht fröhlich zu begießen. Wir besitzen eine herrschaftliche Villa mit einem riesigen Garten, man könnte es auch als Park bezeichnen, wo diese Feste begleitete durch einen hervorragenden Cateringservice, immer stattfanden. Geld spielte für uns keine Rolle. Mein Mann war CEO eines international tätigen Unternehmens und ermöglichte mir so ein Leben in Luxus und wie ich es mir als kleines Mädchen immer erträumt hatte. Als ich ihn kennen lernte, war ich achtzehn und er zweiunddreißig. Wir kamen beide aus einer sehr konservativen Ecke Deutschlands und so war es selbstverständlich, dass ich jungfräulich in die Ehe ging. Ein Jahr nach unserer Trauung gebar ich ihm einen Sohn, der mittlerweile Flügge geworden ist und in einer ca. 300 km entfernten Großstadt studiert und auch dort lebt. Georg erklomm sehr schnell die Karriereleiter, was natürlich mit sehr viel Arbeit und häufigen Dienstreisen verbunden war. Ich kümmerte mich um die Erziehung unseres Sohnes und den gesamten Haushalt. Natürlich nicht alleine, wir hatten eine Nanny, einen Koch, drei Gärtner und zwei Damen, die sich um die täglichen sonstigen anfallenden Arbeiten ...
... kümmerten. Ich konnte mich somit auf viele andere schöne Dinge konzentrieren, zum Beispiel Golf oder Tennis spielen, Joggen oder ins Fitnessstudio gehen, Bummeln, einkaufen, Freundinnen treffen, Pediküre, Maniküre und so weiter und so weiter. Mein Mann und ich führten eine wunderbare Ehe, mit tiefer Verbundenheit und inniger Liebe. An dieser Stelle muss ich erwähnen, dass wir beide, man könnte es als „streng katholisch“ bezeichnen, erzogen worden sind, übersetzt, wir waren total verklemmt. Der geschlechtliche Verkehr diente ausschließlich dem Erhalt der Menschheit. Nach der Geburt unseres Sohnes machte Georg mir allerdings klar, dass er es so ganz „ohne“, nicht aushalten könnte. Es entstünde ein innerer Druck, den er irgendwie abbauen müsse. Da Selbstbefriedigung strengstens untersagt war und schlimme gesundheitliche Folgen nach sich ziehen konnte, setzten wir uns über alle Verbote hinweg und praktizierten den ehelichen Beischlaf ohne das gelobte Ziel der Fortpflanzung. Und so fand dieses „Ereignis“ planbar, alle vier Wochen, immer im Dunkeln, mit Nachthemd und BH, ohne große Worte, unter der Decke und mit Kondom statt. Anschließend schliefen wir engumschlungen ein und wachten am nächsten Morgen erfüllt und mit großer Zufriedenheit wieder auf. Wir waren glücklich. Es fehlte nichts. Oder doch? Der Zettel knisterte in meinen Händen. Ich sah das verdutzte Gesicht des charmanten Kellners vor mir, als ich ihn spätabends auf der Party nach seiner Handynummer fragte. Er gefiel ...