1. René und Renée Teil 02


    Datum: 09.11.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... ist fantastisch zu Konzerten oder in die Oper zu gehen beziehungsweise mit seinen Freunden einem Restaurant zu plauschen. Sie ist häufig die jüngste in der Runde, aber sie fühlt sich immer akzeptiert.
    
    Michaela ist echt eifersüchtig auf ihr dermaßen bereichertes Leben. Aber als Renée ihr verspricht, dass sie natürlich auch das Programm nützen könne, ist sie etwas weniger verschnupft. Trotzdem ist Michaela in ihren Kommentaren nicht immer feinfühlig.
    
    Aber René ist anscheinend klug genug, nach dem furiosen Start ihre Beziehung langsam angehen zu lassen. Dieser Klavierabend hat Renée bezüglich ihrer eigenen Reaktionen verunsichert. In den ersten beiden Wochen nach dem letzten Klavierunterricht ist sie dankbar dafür, dass er sie nur freundschaftlich mit einem Wangenkuss und einer Umarmung begrüßt, und vor allen Dingen dies weder vor Michaela noch vor Sandra tut. In anderer Hinsicht ist sie jedoch auch ziemlich irritiert. René behandelt sie in seinem Freundeskreis zwar ausgesprochen zuvorkommend, aber er lässt bald keinen Zweifel daran, dass er bei ihr als jüngerer Frau das Heft in der Hand hatte. Hingegen behandelt er die ältere Birgit von Traden als der anderen neuen Single-Frau in seinem Freundeskreis nicht in so bestimmender Art und Weise.
    
    Gleichwohl unterhält er sich an diesem Abend mit Frau von Traden sehr gut. Renée hat es schon erlebt, wie beide am Telefon miteinander umgehen und es erscheint ihr, als ob diese beiden sich sehr sympathisch sind. Sie fragt sich ...
    ... unwillkürlich, ob diese Dame ihn näher kennt. Die ist wohl Mitte dreißig und sieht elegant und wohlhabend aus.
    
    Bei ihr hingegen benimmt er sich bestimmend. Wenn es später am Abend ist, so erlaubt er ihr es zum Beispiel nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr in ihre Wohnung zu fahren, sondern beharrt darauf, dass sie von ihm nach Hause gefahren wird oder ein Taxi nimmt, das er dann vorab bezahlt. Ohne Zweifel ist dies fürsorglich gemeint, aber es ist auch gewöhnungsbedürftig. Sie kommt sich am Anfang wie ein unselbständiges Kind vor, das nicht allein fahren darf.
    
    Als es das erste Mal passiert, hat sie sich sowohl bevormundet als auch geschmeichelt gefühlt. Er hat sie am Freitagabend zu einem Abendessen eingeladen. Neue Geschäftspartner haben ihm ein Gespräch im Restaurant Vier Jahreszeiten in der Innenstadt angeboten und er will sie zu diesem Treffen mitnehmen. Er hat argumentiert, dass ihre Französisch-Kenntnisse ihm bei diesem ersten Kontakt mit den beiden Herren aus Tunesien helfen würden. Deren Englisch ist zwar ganz passabel, aber ein paar Mal könne sie schon helfen und für ihn wären auch Nuancen im Verständnis sehr wichtig.
    
    Renée hat sich sorgfältig auf das Gespräch vorbereitet. Sie will einen professionellen Eindruck vermitteln. Sie benutzt nur ein dezentes Make-up und trägt ihre Haare geschlossen. Ihr grauer Hosenanzug ist der Situation wohl angemessen. Schnell hört sie sich derweil noch für eine halbe Stunde einen französischen Rundfunksender an, um in der Sprache ...
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