1. René und Renée Teil 02


    Datum: 09.11.2017, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    Die Irritation
    
    Es war für René schwer zu verstehen. Wie konnte sich jemand nur so widersprüchlich verhalten? Die Frau machte ihn verrückt. Erst hatte Renée kokett bei der allerersten Klavierstunde mit ihm geflirtet, dann hatte sie aber bei der nächsten und den darauf folgenden Stunden „Rühr-mich-nicht-an" gespielt. Und bei der bis jetzt letzten Klavierstunde hatte sie ihn plötzlich regelrecht provoziert, bis er spontan reagiert hatte und darauf eingegangen war. Aber danach hatte sie ihn wieder ziemlich distanziert behandelt. Was ging nur in der Frau vor?
    
    Nach der letzten Klavierstunde hatte sie weitere Termine abgesagt. René hatte seine Arbeit extra früher beendet, um sie noch zum Ende ihrer Nachhilfestunde für seine Tochter sehen zu können. Er hatte fest damit gerechnet, danach an den vorherigen Abend anknüpfen zu können. Zu seinem Befremden hatte sie ihn jedoch eher distanziert begrüßt und ihn vor seiner Tochter ausdrücklich gesiezt, obwohl sie sich am Abend vorher natürlich geduzt hatten.
    
    Er hatte das nicht erwartet, verstand aber ihre verschreckte Reaktion sofort, als er ihren Gesichtsausdruck sah, der ihr Unbehagen mit einer ihr bis dato wohl unbekannten Situation deutlich machte. Reaktionsschnell hatte er sie in ein Klavierkonzert eingeladen. Als er ihr Zögern wahrnahm, hatte er schnell hinzugefügt, dass auch befreundete Ehepaare mit dabei sein würden. Erst daraufhin hatte sie zugestimmt.
    
    Bei dem Klavierkonzert hatte sie sich höflich aber neutral verhalten. ...
    ... Er schaffte es, sie zu einem weiteren Treffen, diesmal ein Diskussionsabend unter Freunden, zu überreden. An diesem Abend bezauberte ihre unprätentiöse Art trotz ihrer umfassenden Bildung auch seine Freunde. Und als er seinem besten Freund Peter gestand, dass er berechtigte Hoffnungen hatte, dass sie vielleicht an seiner dominanten Art Gefallen finden könnte, nannte dieser ihn einen Trottel, wenn er eine so gut zu ihm passende Frau laufen lassen würde. Der hatte gut reden - es war einfacher gesagt als getan.
    
    Es machte ihn nervös, dass Versuche sich mit ihr allein zu treffen, sofort auf eine höfliche aber unmissverständliche Ablehnung stießen. Denn inzwischen war er irgendwie am Haken. Es machte ihm Spaß sie um sich zu haben. Er musste sich eingestehen, dass sie ihm nicht mehr aus dem Sinn ging und das war etwas, was er nicht mehr gewohnt war.
    
    Es war nicht so, dass er nach dem viel zu frühen Tod seiner Frau überhaupt keine Beziehungen mehr gehabt hätte, aber es waren nur kurze gewesen. Wenn der Sex mit einer Bekanntschaft aus dem Leder-Club nach seinem Geschmack gewesen war, dann hatte er trotzdem meistens keine Lust auf die längere Fortsetzung der Beziehung, weil er sich mit der Betreffenden kaum außerhalb des Schlafzimmers unterhalten konnte. Oder wenn er anderswo eine Frau kennengelernt hatte, mit der er gut reden konnte, dann hatte seine zugegebenermaßen spezielle Art im Schlafzimmer die Frau häufig so verschreckt, dass sie nichts weiter mit ihm zu tun haben wollte. ...
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