1. Nachbarschaftshilfe Teil 01


    Datum: 15.07.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... zwei Jahre jünger als ihr Mann -- in einem Alter, in dem niemand sie mehr einstellen würde. Aber sie war sich auch nicht zu schade, putzen zu gehen. Da würden sich sicher Stellen finden lassen.
    
    Als sie in der Zeitung auf eine Anzeige stieß, in der ein Reinigungsunternehmen Halbtagskräfte ohne Altersbegrenzung suchte, schien ihr das ideal. Sie wählte sofort die angegebene Telefonnummer und hatte tags darauf ein Vorstellungsgespräch.
    
    Enttäuscht kehrte sie von dem Gespräch zurück. Die Bezahlung war gut und man hatte sie sofort nehmen wollen, aber leider arbeitete die Firma für öffentliche Institutionen, bei denen die Reinigung nur nachmittags durchgeführt werden konnte. Weder sie noch ihr Mann wären also zu Hause, wenn Thorsten von der Schule zurück käme. Und ihr Enkel als Schlüsselkind, das kam für sie nicht in Frage. Gut, er war genau genommen kein kleines Kind mehr, aber er war doch noch so unselbstständig! Sie hatte noch nicht gleich abgesagt, sondern sich Bedenkzeit ausgebeten. Aber sie wusste, diese Stelle konnte sie guten Gewissens nicht antreten.
    
    Vor ihrem Haus begegnete sie Claudia Steiner, die gleich fragte, ob etwas nicht in Ordnung sei. Denn die Unzufriedenheit wegen der entgangenen Chance stand Beate Hengenbruch noch ins Gesicht geschrieben. Als sie Claudia von ihrem Problem erzählte, machte diese ein nachdenkliches Gesicht.
    
    „Und was wäre, wenn Thorsten nach der Schule zu uns kommt?", fragte Claudia plötzlich. „Ich bin ab Mittag immer da, habe Zeit, ...
    ... und oft ist ja auch mein Mann zu Hause. Für Thorsten mitzukochen ist kein Aufwand. Er kann dann in Ruhe bei uns seine Schularbeiten erledigen und was er sonst tun will. Ich verstehe mich doch gut mit ihm, da gäbe es sicher keine Schwierigkeiten. Er wäre dann nicht allein zu Hause, und sobald Sie oder Ihr Mann daheim sind, kommt er zu Ihnen rüber."
    
    Der Vorschlag kam für Thorstens Oma völlig unerwartet. Kommt nicht in Frage, dachte sie im ersten Moment. Aber bei genauerem Hinsehen schien es ihr gar nicht so abwegig. Es wäre jedenfalls eine recht einfache Lösung. Aber sie musste es erst noch mal überdenken.
    
    „Ich weiß nicht ...", meinte sie zögernd. „Natürlich -- wenn sich das machen ließe, wäre es für uns eine große Hilfe ... Aber nein, das können wir nicht annehmen."
    
    „Also glauben Sie mir, das wäre überhaupt keine Belastung für uns", versicherte Claudia. „Schließlich sind wir doch Nachbarn. Ich freue mich immer, wenn der Junge mir Gesellschaft leistet. Das darf auch ruhig täglich sein. Ich würde also kein Opfer bringen."
    
    „Nun ja ..." Eigentlich war es ja wirklich eine Möglichkeit, fand Oma Hengenbruch. Wer wusste, ob ihr so bald ein ähnlich guter Job angeboten wurde wie der heute. Natürlich müsse sie das erst noch zu Hause besprechen, erklärte sie. Aber vorerst dankte sie schon mal für die angebotene Hilfe.
    
    Später, als die Dinge ihren Lauf genommen hatten, vertrat Thorstens Oma die Ansicht, dies sei der eigentliche Moment gewesen, der alles in Bewegung gesetzt ...
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