1. Nachbarschaftshilfe Teil 01


    Datum: 15.07.2019, Kategorien: Voyeurismus / Exhibitionismus

    ... vielen Aktionen seiner Schulkameraden fernhielt, gingen diese schonend mit ihm um, behandelten ihn eher wie eine Art Maskottchen. So gab es allerdings auch keinen Leidensdruck, der ihn veranlasst hätte, etwas an seiner selbstgenügsamem Zurückgezogenheit zu ändern.
    
    Was noch verwunderlicher war angesichts seines Alters: Über bestimmte Dinge im Zusammenhang mit dem weiblichen Geschlecht machte er sich keinerlei Gedanken. Jedenfalls noch nicht. Dass sich die Menschheit in männlich und weiblich einteilen ließ, war ihm wohl bewusst, er schenkte dieser Tatsache jedoch keine besondere Beachtung, geschweige denn, dass sich mit dieser Verschiedenheit für ihn ein Reiz verbunden hätte.
    
    Gut, es gab Unterschiede im Erscheinungsbild, das sah er schon an seinen Großeltern. Männer, jedenfalls die erwachsenen, mussten sich rasieren, Frauen hatten diese mal mehr, mal weniger ausladende, vorgewölbte Brust, den Busen. Bei seiner Oma war letzterer sogar sehr ausgeprägt. Sie hatte auch wesentlich breitere Hüften als Opa. Dafür hatte dieser mehr Bauch. Aber darüber hinaus? Oma machte im Wesentlichen die Hausarbeit, Opa eher die handwerklichen Dinge, die im Haus zu erledigen waren.
    
    Damit waren aus seiner Sicht auch die wesentliche Unterschiede zwischen Mann und Frau aufgezählt. Zwar hatte in der Schule auch für kurze Zeit Sexualkunde auf dem Biologie-Stundenplan gestanden, aber er hatte nicht so recht verstanden, um was es da ging. Besser gesagt, er hatte gar nicht richtig zugehört, denn ...
    ... es hatte ihn nicht sehr interessiert. Ihm war heute noch nicht so ganz klar, warum seine Klassenkameraden ein solches Aufhebens von diesem Unterrichtsthema gemacht hatten und damals ständig von „Aufklärung" sprachen. Thorsten war eben noch sehr naiv.
    
    Er hätte auch nicht sagen können, dass ihm Frauen aus irgendeinem Grund lieber gewesen wären als Männer, außer vielleicht, dass ihr Verhalten oft liebevoller und weniger grob war. Aber wenn er an Mädchen seines Alters dachte, stimmte auch das nicht unbedingt. Die waren oft zickig und unausstehlich.
    
    Es gab immerhin Frauen, die Thorsten sehr mochte. Da war Frau Steiner, die vor etwa zwei Jahren mit ihrem Mann in den großen Bungalow neben ihnen gezogen war. Zu ihr fühlte er sich hingezogen, ohne dass er einen bestimmten Grund dafür hätte nennen können. Er mochte ihr Gesicht, fand es hübsch, obwohl Kategorien wie Schönheit oder Attraktivität noch keine Bedeutung für ihn hatten. Vor allem war sie einfach nett. Wenn er bei Steiners vor der Tür stand, zum Beispiel im Auftrag seiner Großeltern etwas ausrichten sollte, wurde er stets hineingebeten und mit Saft und Keksen bewirtet. Immer häufiger gesellte er sich auch zu Frau Steiner und war ihr behilflich, wenn sie in ihrem Vorgarten arbeitete oder anderweitig um ihr Haus herum beschäftigt war. Thorstens Oma hatte Frau Steiner schon mehrfach geraten, ihn wegzuschicken, wenn er ihr auf die Nerven ginge. „Thorsten stört mich nicht", hatte diese stets geantwortet. „Der ist doch mein ...
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