1. Der Überfall


    Datum: 14.07.2019, Kategorien: CMNF

    ... es gut für die Verteidiger aus, denn aus dem sicherem Schutz heraus, konnten sie den Angreifern widerstehen. Auch die Brandpfeile prallten zuerst an den Palisaden ohne größeren Schaden anzurichten ab. Plötzlich ertönte der Schreckensruf, dass sich das Tor öffnete. Die Tataren ritten sofort in das Dorf und nahmen nun die Verteidiger von zwei Seiten unter Gewehrfeuer. An der Innenseite waren diese aber ungeschützt und so fiel ein Verteidiger nach dem anderen aus.
    
    Sinaida hatte die Ausweglosigkeit ihres jetzigen Standortes erkannt und verließ die Balustrade und verschanzte sich in einem Haus. Sie streckte auch noch ein paar Angreifer nieder, aber dann ging ihr das Pulver aus. Ein paar der Männer aus dem Dorf hatten sich in das Haus mit den Frauen und den Kindern zurückgezogen und verteidigten es zäh, in der Hoffnung auf Hilfe.
    
    Sinaida konnte nicht mehr zu ihnen gelangen und sie versteckte sich unter dem Dach. Doch die eindringenden Tataren entdeckten sie und nahmen sie mit Siegesgeheul gefangen. Sie wurde gebunden und nach draußen vor das Tor gebracht. Wie ein Bündel Stroh legte man sie dort ab und dann gingen die Männer wieder zu den Häusern um zu plündern. Plötzlich entstand Bewegung unter den Tataren. Sie trieben ihre Pferde Richtung Steppe und ritten vom Dorfe weg. Einer warf Sinaida quer vor sich auf sein Pferd und feuerte es zu einem rasanten Lauf an. Erst begriff sie gar nicht, was da passierte. Aber dann konnte sie auch aus ihrer unbequemen Lage erkennen, dass ...
    ... Reiter sich dem Dorf näherten und so ahnte sie, dass Hilfe kam. Sie hoffte, dass dem Pferd ihres Reiters die Last zu schwer wurde und er sie einfach runter fallen ließ. Aber ein Teil der Tataren stellte sich den ankommenden Helfern zum Kampf und so konnte ihr Bewacher sich mit ihr auf und davon machen.
    
    Nach einem langem Ritt, bei dem Sinaida kräftig durchgeschüttelt wurde und es ihr richtig schlecht wurde, kamen sie im Lager der Tataren an. Um einen freien Platz in der Mitte waren die Zelte der Tataren aufgebaut. Eines der Zelte war größer und prächtiger und Sinaida vermutete, dass dies das Zelt des Anführers dieser Tataren war. Bisher hatte sie sich noch keine Gedanken über die Zukunft in der Hand der Tataren gemacht. Sie wollte erst einmal abwarten, was die Tataren mit ihr vorhatten. Erst einmal wurde sie einfach vom Pferd geworfen und dann brutal in das Prunkzelt geschleift. Vor einer Art Thron auf dem ein junger Mann saß wurde sie abgelegt. Der Mann stieg herunter und ließ sich berichten, was passiert war. Sinaida verstand kein Wort des Berichtes, da er auf tatarisch gegeben wurde. Aus der Mine des Anführers konnte sie aber entnehmen, dass alles nicht zu seiner Zufriedenheit abgelaufen, dies gab ihr Hoffnung, dass die Helfer rechtzeitig eingetroffen waren und ihren Kindern nichts passiert war. Im Zelt waren noch einige Männern, damit war klar, dass sie auch ungefesselt keine Chance hatte zu entkommen. Mit einer Kopfbewegung befahl der Anführer seinen Kriegern die Fesseln ...
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