1. Out of Neverland Teil 07


    Datum: 08.11.2017, Kategorien: BDSM

    16 -- Mein Vater
    
    „Aufstehen, Du Schlafmütze", weckt mich Jan, der bereits in Anzug und Krawatte vor mir steht.
    
    „Guten Morgen. Warum stresst du denn so?", antworte ich noch ganz verschlafen.
    
    „Ich muss zur Arbeit. Du hast mir zwar gestern meine Aufgaben abgenommen, aber heute muss ich wohl doch wieder selbst antreten", meint er lächelnd.
    
    „Genau genommen interessiert mich sehr wohl, was du arbeitest und so. Würde schon gern wissen, was du den ganzen lieben Tag über treibst. Nimmst du mich einmal einen Tag lang mit?", kommt mir plötzlich die Idee.
    
    „Das werde ich. Wenn es dich interessiert, nehme ich dich gerne mit. Vor allem, wenn ich eine knallharte Verhandlungsführerin brauche", grinst er.
    
    „Du neckst mich!", spiele ich die Schmollende. „Das ist nicht fair!"
    
    „Nein, echt. So knallhart, wie du gestern die beiden dazu gebracht hast, dem Kompromiss zuzustimmen, war schon genial", antwortet er. „Aber, wenn du noch mit mir frühstücken willst, dann komm endlich aus den Federn."
    
    Ich schwinge mich aus dem Bett, ziehe den Bademantel über und folge ihm ins Esszimmer. Von Dani und Julia ist noch weit und breit keine Spur zu sehen. Jan und ich plaudern über seine Arbeit. Ich interessiere mich wirklich für das, was er macht. Einen kleinen Einblick habe ich ja gestern bekommen. Aber er wird wohl nicht jeden Tag mit der Kanzlerin einen Kompromiss aushandeln.
    
    „Was machst du heute?", will er schließlich wissen.
    
    „Ich muss heute versuchen herauszufinden, wo Sofie ...
    ... ist. Julia hat mir gestern berichtet, dass ihr unsere Schwester geschrieben hat, dass sie ihr Vater irgendwo festhält. Ich bin in Sorge um sie."
    
    „Das kann ich gut verstehen. Wenn du Hilfe brauchst, ruf mich an."
    
    Sein Angebot ist ehrlich gemeint und ich versichere ihm, mich zu melden, wenn ich ihn brauche. Dann begleite ich ihn noch bis in die Garage und winke ihm nach, als er mit dem Wagen wegfährt. Ich fühle mich hier zu Hause. Das wird mir in diesem Moment erst so richtig klar. Hier fühle ich mich geborgen und von hier aus plane ich. Es ist mein Fixpunkt, so wie Jan vom Menschlichen her mein Fixpunkt geworden ist.
    
    Von der Garage aus gehe ich nicht direkt ins Haus, ich schlendere vielmehr ums Haus herum und über die Wiese, die sich zwischen dem Haus und dem See erstreckt. Als ich zurückkomme sind Dani und Julia endlich aufgestanden und sitzen beim Frühstück. Ich nehme mir noch eine Tasse Kaffee und leiste ihnen Gesellschaft.
    
    Plötzlich klingelt es an der Tür. Da dies ein ganzes Sicherheitssystem in Bewegung setzt, schaue ich auf dem Tablet nach, wer unten am Tor steht. Ich sehe einen heruntergekommenen Mann, der mit dem Wachmann am Tor spricht. Der Wachmann will den Mann nicht vorlassen. Er bleibt jedoch hartnäckig. Schließlich läutet das interne Telefon und Dani meldet sich.
    
    „Da ist ein Mann, der behauptet, er sei Julias Vater", sagt sie ganz überrascht.
    
    Wir schauen uns alle an. Damit hat wohl niemand von uns gerechnet. Ich zeige Julia das Tablet und sie wird ...
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