1. Ritter Wigbert im Orient - Teil 01


    Datum: 10.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    VORBEMERKUNG:
    
    Die Geschichte IM ORIENT habe ich im Rahmen eines Wettbewerbes zum Thema "Mittelalter" geschrieben. Dabei bin ich bewusst das Risiko eingegangen, von diversen Experten wegen abenteuerlicher Missachtung geographischer, religiöser, kultureller, fremdsprachlicher oder historischer Fakten virtuell hingerichtet zu werden. Nur unterhalten wollte ich, nicht mehr und nicht weniger.
    
    Natürlich kann man sich vorstellen, dass die Geschichte weitergeht und vielleicht wird sogar einmal eine Familiensaga draus ...
    
    Und nun: Viel Spaß!
    
    Helios53
    
    Ritter Wigbert im Orient
    
    ©Helios53 VII/2010
    
    Brütende Hitze lag über dem staubigen Tal. Graugelbe Felsen und dazwischen vereinzelte, stachelige, verkrüppelte Bäume. Langsam schleppten die Pferde ihre schweren, weil schwer bewaffneten Reiter dahin, die in den Sätteln dösten und von der gottgefälligen Erfüllung ihrer Mission träumten. Ein Kreuzzug war wieder einmal unterwegs, um die Ungläubigen von den Heiligen Stätten in Jerusalem zu verjagen. Die Hauptmacht war schon weit voraus, aber die Mannen Wigbert von Rammsburgs hatten nicht widerstehen können, einige Abstecher zu unternehmen, um Ansiedelungen links und rechts des Weges zu plündern.
    
    Wigbert selbst hatte dafür zwar wenig Verständnis, aber er war kein reicher Burgherr und seine bunt zusammengewürfelte Truppe hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er alleine gegen die Ungläubigen kämpfen konnte, wenn er weder angemessenen Sold zahlen, noch Schändung und ...
    ... Plünderung gewähren wollte. Daher drängte es ihn, das große Heer einzuholen, sich einem Fürsten anzuschließen, der die ritterlichen Tugenden hoch hielt und dafür sein verkommenes Häuflein von Strauchdieben und liederlichen Söldnern zum Teufel zu jagen.
    
    Während Wigbert also düsteren Gedanken nachhing, erhob sich mit einem Male Kriegsgeschrei von beiden Seiten, Pfeile prasselten auf die überraschten Männer nieder und hinter großen Felsblöcken stürmten Schwerter schwingende Reiter und lanzenbewehrte Fußsoldaten hervor. Es entwickelte sich ein wüstes Getümmel, denn den Soldaten unter dem Banner des Kreuzes war keine Zeit geblieben, sich zu sammeln. Wigbert gab seinem Braunen die Sporen und ritt den erstbesten Feind über den Haufen, spaltete dessen Schädel im Vorbeistürmen und stürzte sich sofort auf den nächsten. Dieser schwang ein Krummschwert, aber Wigbert konnte den Hieb mit seinem Schild abwehren und schon bohrte sich sein langes Schwert in Feindesbrust.
    
    Da wandten sich die Feinde zur Flucht und schon wollte ihnen Wigbert nachsetzen, da brach sein treues Pferd unter ihm zusammen. Ein Fußsoldat hatte es mit seiner Lanze aufgespießt. Wütend sprang Wigbert zu Boden und rannte Zähne fletschend hinter den Flüchtigen her. Links und rechts sanken von seinem Schwert tödlich getroffene Kämpfer zu Boden. „Mir nach!", brüllte er, „schickt diese ungläubigen Hunde zur Hölle! Auf sie, mit Gebrüll!" Entsetzt wichen die Feinde vor dem rasenden Ritter und so brach er ungehindert durch ...
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