1. Ritter Wigbert im Orient - Teil 01


    Datum: 10.07.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... nicht abzuschneiden, den Emir zu täuschen und euch zu helfen, von hier zu fliehen, wenn ihr versprecht, mich mitzunehmen, mich und Saafira. Sagt ja, oder ..."
    
    Wigbert atmete auf. Es gab doch noch Hoffnung. „Ja, natürlich!", rief er erfreut. „Ich tue alles, um hier heil heraus zu kommen, doch wer ist Saafira?"
    
    „Ich erkläre euch alles später. Wir werden genug Zeit haben, während ihr euch hier in Fieberphantasien wälzt und eure furchtbare Verletzung auskuriert. Zumindest wird es so aussehen, keine Angst, ihr werdet nicht viel zu leiden haben", fügte er rasch hinzu, als Wigbert unruhig an seinen Fesseln zerrte, „aber es muss schon so aussehen, als hätte ich euch Schwanz und Eier abgeschnitten."
    
    Mit diesen Worten schlug Bertram Wigberts Hemd zurück. „Die liebe Güte! Was wäre das für eine Verschwendung", rief er, als er der prachtvollen Organe ansichtig wurde. „Und jetzt schreit so laut ihr könnt, schreiet vor Schmerz und Entsetzen und heulet, winselt, kreischet, was das Zeug hält, denn jetzt schneide ich euch euren Riesenschwanz ab." Mit diesen Worten schnitt Bertram einmal links und einmal rechts in Wigberts Oberschenkel, dass das Blut spritzte. Der Hakim warf Verbandsstoff auf die Wunden, tränkte sie mit Blut, warf sie in die Ecke und fuhr damit fort, bis die Blutung zum Stillstand kam.
    
    Wigbert hatte beim ersten Schnitt überrascht scharf die Luft eingesogen, sich dann aber besonnen und wie ein Wahnsinniger gebrüllt und gekreischt, geflennt wie ein Säugling und ...
    ... gewinselt wie ein Welpe. „Sehr gut, mein Freund, das macht ihr ganz wunderbar", lobte Bertram und legte einen dicken Verband an, der die wirklichen Wunden zwar nur knapp bedeckte, aber so aussah, als umhülle er eine furchtbare Wunde am Unterleib. „Ich gebe euch jetzt ein Betäubungsmittel, dann schlaft ihr bis morgen und hernach erzähle ich euch beim Verbandswechsel, was ihr wissen müsst und wissen wollt."
    
    Damit reichte er ihm einen Trinkschlauch. Endlich konnte er seinen Durst ein wenig stillen, doch es war nur wenig Flüssigkeit und sehr bald fiel er auch in einen tiefen Schlaf.
    
    Als er wieder erwachte, fühlte er sich zwar ausgeruht, aber unendlich hungrig, durstig und alle Knochen taten ihm weh, denn er war immer noch auf dem Tisch festgebunden. Bertram saß neben ihm und lächelte zuversichtlich. „Ich habe inzwischen den Verband gewechselt, denn ich musste noch einmal schneiden. Ich brauchte mehr Blut, denn einerseits hört so eine Wunde, wie ihr sie haben müsstet, nicht so schnell auf zu bluten, andererseits musste ich dem Emir euer blutiges Gemächt auf einem Silberteller vorlegen. Ich weiß schon, was ihr fragen wollt, hört einfach zu, ich erzähle euch alles, was wichtig ist. Beim Kampf vor vier Tagen habt ihr einen Mann so schwer verletzt, dass er vorgestern starb. Da hatte der Emir aber bereits entschieden, wie er euch zu bestrafen gedachte. Also habe ich den Toten entmannt, diese Teile in einem Krug aufbewahrt und in Quellwasser gekühlt. Gestern Abend habe ich dem Emir ...
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