1. Die Schwesternschaft der Elfen


    Datum: 07.09.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... meinem achtzehnten Lebenssommer, jeden Tag eine Stunde in der Ecke stehen und beten. Bis zum Tod meiner Großmutter hat sie mir nichts mehr über Elfen erzählt, und in meiner Vorstellung wurden aus den schönen Magiewesen, hässliche, grausame Dämonen.
    
    „Setz dich, wir wollen dir nichts Böses." Ich sah die Beiden an, und ich konnte keinerlei List in ihren Augen sehen, also setzte ich mich wieder.
    
    „Ja, wir sind Elfen", begann Yivanna, „um genau zu sein, Elfen der Schwesternschaft von Kharon."
    
    Ich hatte noch nie von diesem Ort gehört, aber viel weiter als zehn Meilen war ich auch nie von meinem Dorf entfernt gewesen.
    
    „Kharon liegt in Aljon. Ihr sagt, glaub ich auch Geisterwelt oder Anderswelt dazu. Unsere Königin hat uns ausgesandt um zu erspähen, ob die Menschen uns noch feindlich gesinnt sind."
    
    Ich starrte sie mit offenem Mund an. Vor mir saßen zwei wirkliche Elfen, und ich murmelte: „Meine Großmutter,... sie hat..." Yivanna lächelte und sagte: „Ja, wir sind früher hier gewandelt, als die Menschen noch den alten Glauben folgten... So wie deine Großmutter. Doch als der neue Glaube kam, mussten wir uns zurückziehen. Eine Elfe zu töten ist schwer aber nicht unmöglich, und ihr Menschen vermehrt Euch so schnell, dass wir nicht gegen euch ankamen..."
    
    Traurigkeit hatte sich ihres Blickes bemächtigt, aber nur einen kurzen Moment, dann leuchteten ihre Augen wieder, als sie sagte: „Ich denke wir sollten jetzt schlafen, denn morgen reiten wir weiter!"
    
    Ich wollte noch ...
    ... fragen, wohin uns der Ritt führen würde, doch ich wollte schlafen und mit der Frage bis zum nächsten Tag warten. Ich legte mich auf mein Moosbett und Ragina gab mir noch eine Decke. Ich schlief mit vielen Fragen und Unruhe in meinem Kopf ein.
    
    Als ich am nächsten Morgen aufwachte, waren meine Retterinnen schon lange wach. Das Lagerfeuer war heruntergebrannt, und die Sonne stand schon am Himmel. Zwei Pferde standen an unserem Lagerplatz, wie ich sie noch nie gesehen hatte, groß, mit glänzendem Fell. Ich sah unter der Haut starke Muskeln. Das Eine war nussbraun, das Andre nachtschwarz mir einem weißen Mal auf der Stirn. Ragina kam zu mir und gab mir ein wunderschönes blaues Kleid und einfache Lederstiefel.
    
    An einem kleinen Bach wusch ich mich mit eiskaltem Wasser und war danach schon weitaus wacher. Als ich mich anzog beobachtete ich die Schwestern. Wie sehr ich es auch versuchte, ich konnte nichts Dämonisches an ihnen entdecken, und so entschloss ich mich ihnen zu vertrauen, immerhin hatten sie mich gerettet.
    
    Als ich angekleidet war, ging ich zu Yivanna, die gerade ihre Satteltaschen packte, und fragte wo wir denn überhaupt hin reiten würden.
    
    „Wir werden weiter durch das Land streichen, und die Menschen beobachten und entscheiden, ob wir uns offenbaren sollen, oder nicht."
    
    Mir wurde ein wenig Verpflegung gereicht, und erst da merkte ich, dass ich unglaublichen Hunger hatte. Ich aß ein wenig Brot und Käse. Danach ritten wir los.
    
    Ich saß vor Yivanna, die eine Hand ...
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