1. Die Schwesternschaft der Elfen


    Datum: 07.09.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... du gefunden wärst, sich alle an dir vergehen wollten, und dass sie deine Mutter und deine Schwestern schänden würden, bevor sie deinen Vater aufknüpfen. Wir sind ihnen ein wenig gefolgt, und haben uns um sie... gekümmert!"
    
    Was das „gekümmert" genau bedeuten sollte, wusste ich nicht, aber ich hatte eine Ahnung, die mich mit Nichten traurig stimmte. Ich wusste nicht woher die Zwei kamen, aber in dem Moment war ich mir sicher, dass sie Engel sind, doch die Wahrheit war noch unglaublicher.
    
    Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, unterhielten wir uns. Ich erfuhr, dass die Zwei von ihrer Königin ausgesandt worden waren, um unsere Lande zu beobachten und eventuell Handel zu treiben. Wo genau sie herkamen verrieten sie nicht, aber ich vermutete irgendwo aus dem Norden. Der Trunk den sie mir gegeben hatten, war wohl ein altes Heilmittel aus ihrer Heimat. Es musste schon weit nach Mitternacht sein und ich fühlte mich trotzdem noch frisch. Und der Trunk wärmte mich auch von innen, denn obwohl ich nur meinen Unterrock anhatte fror ich nicht.
    
    Ragina schaute auf mich und sagte: „Wenn du mit uns reiten willst, brauchst du was zum Anziehen. Du kannst eins meiner Kleider haben!" Ich dachte ich hätte mich verhört, ich sollte mit den Schwestern reiten? Obwohl ich die zwei erst seit ein paar Stunden kannte, machte mein Herz einen Sprung, denn aus irgendeinem Grund wusste ich, dass ich meine Familie nie wieder sehen würde.
    
    Und so kämpften Freude und Trauer in meinem Herzen.
    
    Ich ...
    ... wurde doch langsam müde, als mir etwas auffiel, was mich die ganze Zeit schon gestört hatte, ich es aber nicht in Worte fassen konnte. Irgendetwas stimmte nicht ganz mit Yivanna und Ragina.
    
    Ihre Kleidung war zu sauber. Sie schienen schon einige Zeit unterwegs zu sein, und hatten mindestens eine durchrittene Nacht hinter sich, doch war auf ihrer Kleidung werde Staub noch Flecken zu sehen. Die Stiefel glänzten sogar. Selbst wenn sie Kleidung zum Wechseln hätten, müssten ihre Kleider wenigsten zerknittert vom Transport sein, doch sie sahen aus als ob sie grad frisch vom Schneider kämen. Und dann war da noch etwas. Sie waren zu schön, und inzwischen war ich mir sicher, dass menschliche Wesen nicht so schön sein konnten, nicht so schön sein durften.
    
    Und dann wurden, nur durch eine Bewegung von Yivanna Kopf, meine Fragen beantwortet. Ihre Haare rutschten etwas zur Seite und entblößten ein Paar spitze Ohren. Ich sprang erschreckt auf und schrie fast: „Ihr seid Elfen!"
    
    Die Schwestern nickten nur lächelnd. Ich zitterte am ganzen Leib und ich erinnerte mich an eine Zeit als ich noch ein kleines Mädchen war. Ich saß mit großen Augen vor meiner Großmutter und hörte ihren abenteuerlichen Geschichten von Elfen zu. Sie sagte, als sie so alt war wie ich, wären noch viele von ihnen in unseren Landen gewesen. Doch plötzlich war mein Vater herein gekommen, und war außer sich vor Wut. Er sagte, das Gerede über Elfen und Zauberwesen sei gotteslästerlich. Seit dem Tag musste ich, bis zu ...
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