1. Der Arztbesuch


    Datum: 04.06.2019, Kategorien: Schwule

    Ich war unschlüssig. Für meinen neuen Arbeitgeber brauchte ich eine Bescheinigung über meinen Gesundheitszustand - ich durfte keine ansteckenden Krankheiten haben. Zu welchem Arzt sollte ich dafür gehen? Zu der Gemeinschaftspraxis um die Ecke mit mehreren Ärzten oder zu meinen bisherigen Arzt, der aber hauptsächlich Urologe war und zusammen mit seiner Frau eine Gemeinschaftspraxis für Urologie und Gynäkologie betrieb. Ich beschloss, zu dem Arzt zu gehen, der mir am ehesten einen Termin geben könne.
    
    "Gemeinschaftspraxis Christoph und Petra Koch, hier Rosenbauer, was kann ich für Sie tun?" Die Sprechstundenhilfe flötete ihn an. " Hier Hirt, ich bräuchte baldmöglichst einen Termin". Ich schilderte der Sprechstundenhilfe mein Anliegen. Zu meiner Überraschung konnte ich schon einen Termin in einer Stunde - also um 18.00 Uhr - ausmachen. Dafür musste ich auch in Kauf nehmen, das der Sohn des Doktors die notwendigen Untersuchungen vornehmen würde. Mir war es egal. Da brauchte ich nicht mehr bei der Gemeinschaftspraxis Müller/Schmidt anrufen. Ich machte mich auf den Weg - schließlich musste ich während des Berufsverkehrs noch quer durch die Stadt fahren.
    
    Als ich ankam, war das Wartezimmer brechend voll. Erst gegen 18.15 war es leer. Kurz sah ich den Sohn der Kochs, der mich untersuchen sollte. Er lächelte mich an. Das Gesicht kam mir irgendwie bekannt vor-ich konnte es aber nicht einordnen - mein Bildergedächtnis war, ganz in Gegensatz zu meinen Zahlengedächtnis, schlecht. Ich ...
    ... musste dann für die Laboruntersuchungen eine Urinprobe abgeben. Außerdem wurde mir Blut abgenommen. Schließlich musste ich ja auf Hepatitis getestet werden. Plötzlich fiel es mir ein: Er kannte den Sohn von seinen letzten Besuch in der Amsterdam Gay Sauna in Frankfurt/Main. Vor zwei Wochen hatte mir dort jemand im Whirl-Pool einen gigantischen Orgasmus beschert. Während ich rücklings im Wasser lag, wurde mir mein Schwanz bei gleichzeitigen Einführen eines Fingers in das Poloch, gewichst was mir einen Abgang besorgt hatte, wie ich es in meinen Leben nur selten gehabt hatte. Mich hatte noch zusätzlich die Tatsache aufgegeilt, dass mir mehrere Männer dabei zusahen - meine exhibitionistische Veranlagung wurde damals auch mit bedient. Dieser "Jemand" war Erwin Koch - der Arzt, bei den ich in wenigen Minuten eine Untersuchung hatte. Mir wurde mulmig.
    
    Kurz nachdem die Sprechstundenhilfe gegangen war, kam über die Lautsprecher die Durchsage : "Herr Hirt, bitte Behandlungsraum 3! " Ich wunderte mich, schließlich war das der Raum, der für die Gynäkologin reserviert war. Ich ging hinein, und sah sofort den Gyn-Stuhl, dessen Beinstützen weit gespreizt waren.
    
    "Keine Angst, da musst nicht drauf". Erwin beantwortete meine Frage, schon bevor ich diese gestellt hatte. Gleichzeitig wurde mir durch das Duzen klar, dass Erwin sich auch an den Vorfall in der Amsterdam Gay Sauna erinnert hatte. Vorstellen musste ich mich also nicht. "Vielen Dank für deine Hilfe in Frankfurt". Ich hatte damit ...
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