1. Der Wanderstudent


    Datum: 03.05.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Liebe Leserinnen, liebe Leser. Dies ist meine erste Geschichte. In ihr erlebt ihr die Abenteuer des Wanderstudenten Hans, der auf seiner Reise so manch lustvolles Abenteuer erlebt. Weitere Teile sind in Planung, wenn`s gefällt.
    
    -- Teil 1: Die Witwe --
    
    Es war im Spätfrühling 1386, als ich mein Bündel schnürte und meine Burse an der Universität Erfurt verließ, um mich in der neugegründeten Universität Heidelberg einzuschreiben. Ich war voller Tatendrang. Die Welt lag mir zu Füßen. Meine einzigen Sorgen waren mein schwindsüchtiges Säckel und der Mangel an Frauen in meinem Leben.
    
    So schlich ich eines sonntagmorgens davon, als alles in der Messe war. Ich hatte einen gesunden Respekt vor den modrigen Zellen des Erfurter Schuldturmes und versuchte daher jede Begegnung mit meinen Schuldnern zu vermeiden. Doch die Straßen blieben leer. Bald schon lag die Stadtmauer hinter mir und ich spürte, wie mich die Last der Sorgen verließ. Der Ausblick auf eine Reise voller Abenteuer und Gefahren beflügelte mich. Zügig ging ich in Richtung des Lagerplatzes des Fahrenden Volkes. Ihnen wollte ich mich auf meiner Reise anschließen.
    
    Das Fahrende Volk stellte sich als eine Ansammlung von Wagen in allen Formen dar. Überall waren die bunt gekleideten Mitglieder damit beschäftigt ihre Habseligkeiten zusammen zu packen. Die Gruppe war fast zum Aufbruch bereit. Ich ging direkt auf den Anführer der Gruppe zu, der von allen Tito genannt wurde. Er entdeckte mich und rief mich zu ihm: „So junger ...
    ... Studiosus. Du bist doch noch gekommen. Wir wollen gerade aufbrechen."
    
    Er betrachtete mich sehr genau, als versuche er einzuschätzen, ob ich eine echte Arbeitskraft oder nur eine Belastung für die Gruppe sei.
    
    "Unsere Vereinbarung ist dir noch in Erinnerung geblieben? Umsonst reist niemand bei uns."
    
    „Ja. Ich bin bereit, überall mit anzupacken."
    
    „Nun, kleingewachsen bist du ja zum Glück nicht, auch wenn ich bezweifle, dass du schwere Arbeit gewohnt bist."
    
    Ich fühlte mich etwas beleidigt, schließlich war ich einen Kopf größer als die meisten Männer. Dass mich andere aufgrund meines blonden Haares unterschätzten, war ich gewohnt.
    
    Er reichte mir die Hand und ich schlug ein. „Dann sind wir uns einig. Hans, du wohnst bei der Witwe Pola. Sie nimmt dich auf. Im Gegenzug gehst du ihr zur Hand."
    
    Tito deute auf einen Wagen, der am Rande der Wagengruppe stand.
    
    An besagtem Wagen sah ich eine Frau mittleren Alters stehen, die mich genau beobachtete. Die Frau mochte ihre Jugend hinter sich haben, doch was ich sah, brachte mein junges Blut schnell in Wallung. Eine riesige Kette ruhte auf dem wohl größten Busen, den meine jungen Augen bislang zu Gesicht bekommen hatte. Ihr Körper war üppig, aber nicht fett. So genau konnte ich das angesichts ihrer Kleider nicht beurteilen. Ihr Haar war unter einem roten Kopftuch versteckt und betonte ihre grünen Augen. Sie hatte ihre Lider ungewöhnlich dunkel geschminkt waren.
    
    „Hast du genug gesehen, junger Mann", sagte sie, als ich ...
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