Je oller, je doller?
Datum: 30.04.2019,
Kategorien:
Romantisch
... ich hin, beim nächsten mal kommt sie mit ihrer Famile.
So ist mein Leben ganz anders verlaufen als deines. Du tust mir ja richtig leid.
Das braucht dir doch nicht leid tun, sagte er darauf. Ich habe mich damit arrangiert. Was mir nur sehr oft gefehlt hat, ist die Nähe zu einem Menschen.
Das ging mir in den letzten Jahren genauso. Als mein Mann vor 10 Jahren mit nur 58 starb, glaubte ich die Welt geht unter. Er fehlte überall. Doch im laufe der nächsten Jahre verblasste das immer mehr. Bis ich mich auch so allein gelassen vorkam.
Da nahm Herbert mich in den Arm und fragte mich: Kannst du dir vorstellen, das wir uns gegenseitig die Langeweile vertreiben können?
Geantwortet habe ich nicht. Dafür habe ich ihn ganz fest in den Am genommen und ganz feste gedrückt. Das war Antwort genug.
Er war im ersten Moment wohl etwas überrascht, doch dann drückte er auch mich und gab mir einen ganz leichten Kuss auf den Mund. So leicht der Kuss auch war, er schlug trotzdem ein, wie der Blitz. Alles kribbelte, als wenn man einen Weidezaun anfasst.
Ihm schien es genauso zu gehen. Immer wieder suchte er meine Lippen. Das ging so lange, bis ich die Geduld verlor. Ich nahm seinen Kopf in beide Hände, zog ihn ganz nah an mich ran und fing an ihn zu küssen, als wenn ich verdursten würde.
Ganz langsam taute er auf und küsste wie wild zurück. Das konnten wir beide noch. Auch unsere Zungen haben wir nicht vergessen.
Am liebsten hätte ich ihn nun ausgezogen um seine Haut am ...
... ganzen Körper zu fühlen.
Das hat er sicher gemerkt, denn er zog sich plötzlich etwas zurück und meinte: Lasse uns damit noch etwas warten. Ich möchte dich auch fühlen. Es ist nur so, wenn wir es langsam angehen lassen, haben wir sicher mehr davon. Dazu kommt noch, das wir uns erst daran gewöhnen müssen, das da plötzlich wieder jemand ist.
Etwas enttäuscht war ich schon. Aber, hatte er nicht recht?
So blieb es an diesem Abend bei unserer Flasche Wein und immer wieder ein (mehrere) Kuss.
Es war schon spät, als er sich davon stahl. Es brauchte ja noch keiner zu sehen, das er aus meinem Zimmer kam.
Die ganze Nacht träumte ich von ihm. Was das für Träume waren, kann ich hier schlecht wiedergeben. Sie waren ganz schön erotisch.
Am nächsten morgen,eröffnete mir Herbert, das wir uns erst abends sehen könnten. Er müsse noch etwas dringendes erledigen. Was das war, wollte er mir nicht verraten.
Na, was solls, dann gehe ich auch einmal in die Stadt, vielleicht finde ich ja etwas zum anziehen. Es soll schon luftig sein, doch nicht zu freizügig. So maschierte ich langsam los. Es war nicht so sehr weit. Gut 30 Minuten mit dem Rollstuhl. Dabei fühlte ich mich so fit, das ich am liebsten gelaufen wäre. Woher das wohl kam. Sollten das etwa Schmetterlinge in meinem Bauch sein, die mich so sehr beflügelten. Ach Quatsch, dachte ich, Schmetterlinge hat doch in meinem Alter kein Mensch mehr.
Ich fuhr so langsam wie möglich an den Schaufenstern vorbei. Nichts davon würde ich mir ...