1. Ein unglaublicher Sommer 01


    Datum: 28.10.2017, Kategorien: BDSM

    Tobias ging spazieren. Bis zum Beginn der Parade war noch Zeit. Er würde sich früh genug einen guten Platz sichern, an einer Bande gegenüber der Reithalle. Von dort hatte man den besten Blick.
    
    Die Weilheimer Pferdewoche hatte wieder einmal eine riesige Menge an Besuchern an diesem ersten Sonntag angelockt. Eine Woche lang trafen sich Pferdeenthusiasten und Pferdezüchter und --händler auf dem großen Wiesengelände außerhalb der Stadt, um sich auszutauschen, Pferde und Zubehör zu kaufen oder zu verkaufen.
    
    Die Weilheimer Pferdewoche war landesweit berühmt.
    
    Tobias schritt genüsslich über das weiche Gras. Wie immer, wenn er als Indianer verkleidet war, trug er keine Schuhe. Er liebte es, den natürlichen Untergrund unter seinen nackten Sohlen zu fühlen.
    
    Tobias war fast nackt. Alles was er am Leib trug war ein simpler Indianerschurz aus weichem braunem Naturleder. Er hatte sich ein schmales Seil um die Hüften geschlungen und vorne verknotet und dann den Schurz eingehängt. Man führte ihn zwischen den Beinen hindurch und zog ihn vorne und hinten hoch, führte ihn zwischen Körper und Schnur durch und ließ die überstehenden Enden dann nach unten hängen. Hinten bedeckte der Schurz gerade mal den Hintern von Tobias, vorne reichte er bis zur Hälfte seiner Oberschenkel. Von der Seite betrachtet, sah Tobias fast nackt aus. Man konnte seine nackten Schenkel sehen und die Schnur. Einen Slip trug er grundsätzlich nicht zum Indianerschurz. Er war unter dem Leder nackt.
    
    Tobias ...
    ... liebte es, auf diese Art angezogen zu sein. Außer dem knappen Schurz trug er nur etwas indianischen Schmuck, drei Halsketten aus Tierknochen und Glasperlen und geflochtene Lederbändchen an den Hand- und Fußgelenken. Letztere nannte er in Gedanken seine Fesselriemchen. Wenn er die trug, konnte Tobias sich vorstellen, gefesselt zu sein, eine Vorstellung die er liebte und die ihn erregte.
    
    Er kam an einem kleinen Getränkestand vorbei. Marcel, der Sohn der Meyers, winkte ihm zu: „Gehst du schon in Richtung Parade? Ist doch noch zu früh."
    
    „Ich streife noch ein wenig herum", gab Tobias zurück.
    
    Obwohl beide Jungen vor wenigen Wochen achtzehn geworden waren, musste Tobias zu Marcel aufschauen. Der Sohn der Meyers war einen Kopf größer als er selbst. Neben Marcel sah Tobias aus wie ein jüngerer Bursche, was noch durch seinen schlanken, fast zierlichen Körperbau betont wurde.
    
    Es war komisch: Sein Vater war ein athletisch gebauter Riese, ein turmhoher breiter Kerl, der früher im Turnverein ein Star gewesen war, aber Tobias hatte den zierlichen Körperbau seiner Mutter geerbt, ebenso wie ihre Augenfarbe und die Haare. Vom Vater hatte er nur seine Gelenkigkeit. In dem kleinen Lederbeutel, den er an der Hüftschnur trug, befand sich außer Geld auch sein Ausweis. Wenn er nach der Parade irgendwo ein Bierchen trinken wollte, konnte es ihm leicht passieren, dass man ihn nach dem Ausweis fragen würde. Er hasste es.
    
    Tobias marschierte weiter. Er lief zwischen mobilen Paddocks und ...
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