1. Eine Zugfahrt der besonderen Art


    Datum: 23.10.2017, Kategorien: Schwule

    Ich starrte aus dem Fenster Zuges und sah die Landschaft an mir vorbeiziehen. Die Berge und Felder im grauen Licht eines Februar Morgen zogen draußen vorbei, während ich mich seelisch und moralisch auf meine sechseinhalb stündige Fahrt nach Hause einstellte.
    
    Ich war dieses Wochenende bei meiner Tante in München gewesen, um ein überfälliges Weihnachtsgeschenk einzulösen.
    
    Sie hatte mir den ganzen Trip inklusive eines Konzertbesuchs geschenkt. Und ich schwebte noch immer, leicht berauscht von diesem Erlebnis, umher.
    
    Aber das bedeutete eben zwei mal den kompletten Weg von Hannover nach München zu machen.
    
    Die Hinfahrt hatte ich größtenteils mit schlafen und Musikhören zugebracht und nun dachte ich, dass es auf der Rückfahrt genauso ablaufen würde.
    
    Ich hatte ja keine Ahnung.....
    
    Ich hatte mir einen Platz in einer noch leeren Vierersitzplatz-Gruppe mit Tisch ergattert und in meinen Ohren steckten die Ohrstöpsel, aus denen ein bunter Mix aus allem lief, was gerade in den Charts zu finden war.
    
    Ich döste etwas vor mich hin, als ich die stimme des Schaffners vernahm der nach den Karten verlangte. Er hielt an jedem Sitzplatz an, um sich die Karten zeigen zu lassen und als ich ihn dabei sah wäre mir beinahe der Mund offen stehen geblieben. Er war groß, hatte braune, kurze Haare, blaugrüne Augen und ein umwerfendes Lächeln. Seine Uniform konnte nicht verstecken, dass er offensichtlich gerne Sport machte. Sein Hemd schmiegte sich an seinen gestählten Körper und ließ ...
    ... seine Muskeln deutlich erkennen.
    
    Sofort wurde meine Jeans enger und ich war Gott froh dass ich einen Tisch vor mir hatte der die Ausbeulung gut vor den anderen Fahrgästen verbarg. Plötzlich hob der Schaffner seinen Kopf schaute mich direkt an und lächelte.
    
    Ich lief knall rot an und kramte verlegen mein Ticket hervor.
    
    In meinem Kopf konnte ich mir gar nicht genug dafür in den Arsch treten, dass ich mich beim anstarren hatte erwischen Lassen. Doch zum Glück schien es dem Schaffner nicht viel ausgemacht zu haben, dass mir bei seinem Anblick das Blut zum Denken gefehlt hatte. Er lächelte mich nur mit deinem Hollywood reifen Lächeln an, nahm mein Ticket entgegen und stempelte es ab. Als er es mir zurück gab wünschte er mir eine angenehme Weiterfahrt und verabschiedete sich mit den Worten, dass ich mich mit Fragen oder sonstigen Wünschen doch gern an ihn wenden solle er würde mir bei allem sehr gerne weiter helfen. Ich solle dann einfach zu ihm in den vorderen Teil des Zuges kommen.
    
    Er schenkte mir zum abschied nochmal sein Lächeln, zwinkerte mir zu und ging dann weiter, um seiner Pflicht nach zu gehen.
    
    Heilige scheiße, schoss es mir durch den Kopf. Hat der gerade wirklich mit mir geflirtet?
    
    Ich gebe zu, dass mir das nicht zum ersten Mal passierte, dass Männer Interesse an mir zeigten.
    
    Ich war mit meine 18 Jahren, den blonden mittellangen Haaren, blauen Augen und der schlanken, fast zierlichen Figur schon einen zweiten Blick wert. Aber trotzdem überraschte es mich ...
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