1. Heute Nicht


    Datum: 09.02.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... muskulösen Armen. Er trug eine mehrmals gestopfte Tarnhose, die in schweren Armeestiefeln steckte. Sein Körper, der frei lag und dessen Brust zwei Taschengurte kreuzten, war von schlecht gestochenen und chaotisch plazierten Tätowierungen übersäat, von denen die auffälligste ein Haifisch mit weit aufgerissenem Maul auf seinem Bauch war.
    
    Sein kahlgeschorener, vernarbter Kopf mit den böse funkelnden, grünen Augen, war kantig und sehr maskulin, jedoch von herausragender Hässlichkeit. Er er baute sich vor ihr auf und sah sie von oben bis unten abschätzend an. "Was glaubst du Schlampe eigentlich, wer du bist?", fragte er und zerrte dabei wie selbstverständlich an dem Reissverschluss ihrer Lederjacke. Sie ließ es geschehen, gab ihm keine Antwort und sah ihm fest in die Augen.
    
    Angewidert rümpfte sie die Nase, als er ihre Lederjacke öffnete und mit freudigem Gesicht ausstieß: "Was hat die Süße große Titten! Ha!" Sofort packten seine groben Hände ihren Busen und walkten ihn durch ihr braunes, bauchfreies Top brutal durch. Er war völlig mit ihren Brüsten beschäftigt und auch ihre beiden Bewacher, die verzweifelt versuchten, über ihre Schulter hinweg auch einen Blick auf die angepriesene Pracht zu erhaschen, wurden unaufmersam. Sie bemerkten nicht das Springmesser, dass sie heimlich aus der Tasche zog und als das so bekannte "SCHIK" ertönte, war es schon zu spät. Sie schnellte nach hinten und rammte dem Kerl mit dem Speer das Messer ins Auge. Brüllend stürzte dieser zu Boden und ...
    ... sie nutzte die Gelegenheit der Verwirrung, griff sich seine Pistole und schoss ihrem Nebenmann kaltblütig in den Kopf. Seine Hirnmasse spritzte quer durch die Vorhalle und sein dümmlicher Blick sagte aus, dass er nicht einmal begriffen hatte, was ihn da gerade getötet hatte.
    
    Gerade, als sie sich dem Großen zuwenden wollte, machte ein brutaler Faustschlag ihrer Gegenwehr ein plötzliches und schnelles Ende.
    
    *
    
    "Dämliche Fotze. Mieses, dreckiges, verdammtes Luder. WACH AUF!"
    
    Eine Ohrfeige riss sie aus der Ohnmacht. Orientierungslos und von Kopfschmerzen geplagt blickte sie sich um. Sie befand sich in einer dunkeln, Zelle mit rostigen, leeren Metallwänden, einem Bett, das zu geräumig für eine gewöhnliche Zelle war, einem Waschbecken und einer Toilette. Man hatte sie völlig nackt an in den Wänden befestigten Ketten angekettet. Niemals fühlte sie sich hilfloser, als in diesem Moment. Vor ihr stampfte der Große mit dem Haifischtattoo wütend auf und ab und beschimpfte sie dabei auf heftige Art und Weise, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen.
    
    Als er jedoch feststellte, dass sie wach war und ihn mit ihren blauen Augen anfunkelte, da gab er ihr gleich noch eine Ohrfeige, dass ihre Ohren klingelten und sagte, plötzlich mit ruhigem, doch durch und durch gehässigen Ton: "Guten Morgen, meine Schöne." Lange sah er sie mit seinem hässlichen Gesicht und einem dümmlichen, ironischen Grinsen an, ehe es sich in einem plötzlichen Anfall zu einer hässlichen Fratze verformte und ...
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