1. Heute Nicht


    Datum: 09.02.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... was einen in den Eingeweiden der Erde erwartete, vorallendingen nicht, wenn an ihrer Oberfläche ein lebensfeindlicher Sturm tobte und sich alles Leben in den Schoss der Tiefe verkroch. Obwohl ihre Schritte leicht und agil waren, so hallte doch jeder von ihnen leise in dem Tunnel nach. Plötzlich ein poltern, ein Klicken in den Wänden. Es klang, als ob sich ein Mechanismus in Bewegung gesetzt hätte, uralt und von ihr unbegreiflichen Maschinen in gang gesetzt. Über ihr flackerten plötzlich die Lampen an der Decke auf, vergilbte, antike Leuchten, von denen mehr als die Hälfte nicht mehr funktionierte. Dennoch erfüllten sie den Gang mit einem blassen Licht und wiesen den Weg in einen Vorraum, kaum zwanzig Meter von ihr entfernt, in dem ein gewaltiger Durchgang lag. Es handelte sich dabei nicht um eine Höhle oder ein Gebäude, wie sie es bisher gesehen hatte, sondern um eine große, stählerne Pforte in Form eines Zahnrades. Das Tor zu diesem Eingang lag abgesprengt an der Seite und sofort musste sie sich fragen, welche Macht es wohl gebrochen haben mochte.
    
    Sie ging näher auf dieses fantastische, unterirdische Bauwerk zu, bei welchem es sich um eines der unzähligen Relikte aus den vergangenen Tagen zu handeln schien, als die Menschheit noch Größe besaß und nicht wie Kakerlaken zwischen Trümmern und Abfall hauste.
    
    Beinahe schon ehrfürchtig betrat sie den Vorraum und stand nur wenige Meter von dem Durchgang entfernt, als ihre Sinne plötzlich wie Sirenen in ihrem Inneren ...
    ... aufheulten. Sie hatte gelernt, auf ihren Instinkt zu hören und hätte sie genau hingehört, statt über ihren Fund zu staunen, hätte sie die Gefahr vielleicht rechtzeitig erkennen können.
    
    Ein bulliger Mann trat aus dem zerschossenen Eingang heraus. Trotz des dämmrigen Lichtes erkannte sie sofort die Schrotflinte in seiner Hand, die er demonstrativ über die Schulter gelegt hatte.
    
    "Na, wenn haben wir denn da? Eine Ödlandratte, die sich verlaufen hat?"
    
    Ehe sie antworten konnte hörte sie das dreckige Gelächter seiner Komplizen hinter ihrem Rücken. Zwei Männer, die sich zwischen den Trümmern versteckt hatten, traten hervor und postierten sich links und rechts hinter ihr. Ein Blick über die Schulter sagte ihr, dass der eine mit einem böse aussehenden Speer und der andere mit einem Revolver bewaffnet war und ihre rohen, schmutzigen Gesichter zeugten davon, dass sie sie Waffen schon oft eingesetzt hatten.
    
    Alle beide trugen sie zerrissene Kleidung, zusammengestohlene Rüstungsstücke und waren mit Messern und Munition behangen "Waffe runner...", sagte der eine von ihnen und stubste sie mit dem Speer an. Augenblicklich gehorchte die Ödländerin, senkte ihr Sturmgewehr und legte es zu Boden, ohne dabei den Hünen, der breitbeinig vor der Pforte stand, aus den Augen zu lassen.
    
    "Brav, sehr brav.", sagte er schließlich und schlenderte auf sie zu. Seine Stimme war kräftig und polternd und passte zu seiner gesamten Erscheinung. Der Mann war bestimmt 1,90 m groß, mit einem breiten Kreuz und ...
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