1. Blutrache Teil 04


    Datum: 31.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... ich stopfe es dir", schnappte der Hexenjäger aufgebracht.
    
    „Sicher nicht mit deinem schrumpeligen Schwanz", knurrte sie.
    
    Gewiss war es nicht klug, ihn derartig zu reizen, doch welche Bedeutung hatte ihr Leben noch, nachdem ihre Liebe sich in Rauch aufgelöst hatte?
    
    „Bekenne!", keifte der Priester nun wütend. „Bekenne deine Machenschaften und Pakte mit den Niederhöllen, oder deine Qualen werden endlos sein! Bekenne und ich werde Gnade walten lassen!"
    
    „Schieb dir deine Gnade in den Arsch", gab sie eisig zurück, obwohl sie vor unterdrückter Wut zitterte. „Tu dein Schlimmstes, schwanzloser Bastard. Ich bekenne keine Lügen. Und ich werde nicht um Gnade bitten.
    
    Niemals!"
    
    Mit hochrotem Kopf griff das Schwein wieder nach der Peitsche und zog außerdem eines seiner Brandeisen aus dem Feuer, deren Griffe in dicke Tücher gewickelt waren, um seine Hände vor der Hitze zu schützen.
    
    „Der Zorn Selokurs...", setze er mit schriller Stimme an.
    
    „Ich lache über deinen mickrigen Gott. Shehera ist bei mir!"
    
    „Dafür wirst du brennen!"
    
    Bevor sie antworten konnte, traf sie die Peitsche an der Seite. Wie eine Schlange wand sich das Leder um ihren Körper und die Spitze des Folterwerkzeugs traf ihre Brust. Sie spürte, wie ihre Haut aufriss und Blut aus der Wunde sickerte.
    
    Der Schmerz war atemberaubend und traf sie unvorbereitet, doch sie erstickte den überraschten Aufschrei in ihrer Kehle. ‚Schmerz ist Lust', rief sie sich die Worte ihrer Mutter ins Gedächtnis, die ...
    ... tatsächlich so viel mehr war, als ‚nur' der Geist eines Baumes. ‚Du musst es nur so wollen.'
    
    Der zweite Schlag war ebenso hart, wie der erste. Aber diesmal traf die Spitze beinahe ihren Schoß. Mit aller Kraft konzentrierte sich Shadiya auf die Worte ihrer Mutter und kein Laut entkam ihrer Kehle. Nur das Zischen ihres entweichenden Atems beantwortete das Klatschen der Peitsche.
    
    Beim dritten Schlag fühlte sie es schließlich. Sie spürte, wie das Messer des Schmerzes sich veränderte. Es war noch immer eine Klinge, aber ihr Schnitt löste zugleich ein Kribbeln in ihrem Inneren aus, anstatt ihr das Gefühl zu geben, in zwei Hälften geteilt zu werden.
    
    Den vierten Schlag beantwortete sie mit einem Keuchen. Einem
    
    lustvollen
    
    Keuchen.
    
    „Ist das alles, was deine dürren Ärmchen hergeben?", stieß sie hervor. „Wenn du aufhörst, wie ein kleines Mädchen zuzuschlagen, habe ich vielleicht doch noch..."
    
    „
    
    Schweig!
    
    ", kreischte der Hexenjäger und machte einen Schritt auf sie zu. Bevor sie sich stählen konnte, traf sie das Brandeisen auf dem Schulterblatt.
    
    Schmerz! Lust! Alles war eins...
    
    „Aaahh!", stöhnte Shadiya.
    
    Ihr Körper wurde gegen die Säule geworfen und drehte sich. Das unerträgliche Brennen wandelte sich ebenso, wie es der schneidende Schmerz der Hiebe getan hatte. Aber die Macht der Empfindungen raubte ihr dennoch für einen Moment alle Kraft. Sie sackte nach unten, bis allein die Fesseln sie noch aufrecht hielten.
    
    Es dauerte einen Augenblick, bis ihr Blick sich ...
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