1. Blutrache Teil 04


    Datum: 31.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    Teil 4 beinhaltet Dinge, die manchem als ziemlich grenzwertig erscheinen werden.
    
    Wer Probleme mit detaillierten Darstellungen von Folter hat, der kann nach der Begriffskombination ‚grimmiger Krieger' suchen (Strg + F sollte bei jedem Browser eine Suchfunktion nach Wörtern aufrufen).
    
    Die Folterstunde ist dann vorbei.
    
    Grenzwertig bleibt es aber. Und das ist auch durchaus genau so beabsichtigt.
    
    ;-)
    
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    III.
    
    Angestrengtes, kehliges Stöhnen und hartes, scharfes Klatschen in schnellem Wechsel erfüllte den weitläufigen Weinkeller der Ordensfestung. Immer wieder folgten die Laute aufeinander, bis das Dutzend vollständig war.
    
    Nur ein Bereich des Gewölbes war mehr als spärlich mit Fackeln beleuchtet. Dort hatte man einige Regale beiseite geräumt, um Platz zu schaffen. Zwei große Kohlenbecken strahlten eine gewaltige Hitze aus und einige der darin ruhenden, metallenen Werkzeuge glühten bereits.
    
    Ein heiliger Talisman des Selokur badete mit seinem grellweißen Licht alles in blendende Helligkeit. Vor allem den Frauenkörper, der im Zentrum des freien Bereiches mit dem Gesicht zu einem Stützpfeiler stand.
    
    Shadiya musste auf den Zehenspitzen balancieren, denn ihre Hände lagen in eisernen Fesseln und waren hoch über ihren Kopf gezogen worden. Auf eine Fesselung ihrer Beine hatte man verzichtet. Und sie hatte auch nur einmal den Fehler begangen, sich zu drehen. Das Ergebnis war ihr eine Lehre gewesen.
    
    Für eine kurze Weile hatte der kühle Stein vor ihr noch ...
    ... Linderung gebracht, als die Kohlen die Umgebung aufheizten und in einen Backofen verwandelten. Doch mittlerweile war der Stein beinahe körperwarm. Und außerdem hatte sie bereits andere Sorgen als die Hitze.
    
    Zwölf Schläge mit der Peitsche hatte sie bereits erduldet, ohne ein einziges Mal zu schreien. Zwischen zusammengebissenen Zähnen hatte sie angestrengt keuchend die Luft ausgestoßen, wenn das Leder auf ihre Haut traf. Doch kein Schreien, Wimmern oder Klagen war ihr entschlüpft.
    
    „Du erträgst erstaunlich viel Schmerz für ein Weib. Welche Verschwendung von Stärke an ein unwürdiges Wesen", knurrte der Hexenjäger.
    
    Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, dass er den Arm sinken ließ. Schweiß floss in Strömen über sein faltiges Gesicht und verschwand in seinem graumelierten Bart.
    
    Die Erleichterung darüber, dass er nicht mehr mit der Peitsche ausholte, wurde überschattet vom Brennen der Striemen, die ihren Rücken und ihre Seiten nun zierten. Die unerträgliche Hitze ließ auch ihr den Schweiß über den Körper laufen und die salzige Flüssigkeit brannte wie Feuer, wenn sie mit den Stellen in Berührung kam, wo ihre Haut unter der Gewalt des Leders gerissen war.
    
    „Man kann nicht gerade dasselbe von diesem jungen Novizen sagen", fuhr er fort.
    
    Auch wenn sein angestrengtes Schnaufen seinen beiläufigen Ton Lügen strafte, verengte sich Shadiyas Kehle bei der Erwähnung von Geron und dem Hinweis darauf, dass er bereits gefoltert worden war.
    
    Es erleichterte sie nur, dass der ...
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