1. Blutrache Teil 04


    Datum: 31.12.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... Priester nicht viel Zeit dafür gehabt haben konnte. Sonderlich lange hatte man sie nicht in dem Verschlag unter dem Hof eingesperrt gelassen.
    
    „Ein Dutzend Hiebe mit der Peitsche und nur ein einziges Eisen waren nötig, bevor er sich mir anvertraute und seine Sünden bekannte."
    
    Noch immer verweigerte sie jede Reaktion, obwohl sie die Lippen zusammenpressen musste, als sie erfuhr, dass Geron gebrannt worden war.
    
    „Als sein Widerstand erst einmal gebrochen war, wurde er sehr mitteilsam", behauptete der Hexenjäger dann. „Es wirft ein völlig neues Licht auf die heutigen Ereignisse, dass du nicht einfach nur ein triebiges Weibsbild bist, sondern von einem dämonischen Waldgeist abstammst."
    
    Eine eisige Klaue legte sich um ihr Herz, als sie diese Worte vernahm. Von wem, wenn nicht von Geron, sollte der Priester um die Gerüchte über ihre Herkunft wissen. Das Gefühl von Verrat schaffte, was die Hiebe der Peitsche nicht vollbracht hatten: Es löste Shadiyas Schweigen.
    
    „Lüge!", schnappte sie. „Ich falle nicht auf deine Tricks herein."
    
    „Tricks? Tsk, tsk, tsk", machte ihr Peiniger. „Du hältst mich für einen Lügner?"
    
    „Und Schlimmeres...", murmelte sie.
    
    „Oder glaubst du den Worten deines Opfers nicht?", fragte er unbeirrt. „Ist es also eine Lüge, dass ihr euch unter den Zweigen eines dieser heiligen Bäume der Gotteslästerer ewige Liebe gelobtet? Oder das ihr euch - Selokur bewahre - Kinder wünschtet?"
    
    Atemlos und mit weit aufgerissenen Augen hörte sie die Worte mit ...
    ... an.
    
    „Wolltet ihr nicht einen Jungen und ein Mädchen, um sie Rudor und Shyla nennen zu können? Nach seinem Vater und deiner dämonischen Mutter..."
    
    „Lüge...", wisperte sie erstickt, doch es war mehr ein Flehen.
    
    Die Folter hatte sie bisher ohne eine Träne ertragen, doch nun spürte sie, wie ihre Augen sich füllten.
    
    „Du führtest ihn nicht in all die widerwärtigen Geheimnisse gottloser Triebhaftigkeit ein? Lehrtest ihn nicht, seinen Mund zu deinem Vergnügen zu benutzen? Oder seine Männlichkeit tief in deinen verderbten Rachen zu schieben? Und in deinen schmutzigen Hintereingang?"
    
    Ein Schluchzen brach aus ihrer Kehle hervor und die Tränen flossen nun ungehindert. Niemand hatte diese Geheimnisse von ihr erfahren und es war nicht sehr wahrscheinlich, dass Geron sie zuvor jemandem anvertraut hatte. Also hatte er ihre Liebe verraten...
    
    „Und das ist noch nicht alles", frohlockte der Folterknecht beim Anblick ihrer Tränen zufrieden. „Dank seiner Redseligkeit weiß ich von den gottlosen Ritualen zur Anrufung dämonischer Kräfte. Seine detailreichen Beschreibungen stellen dich als das bloß, was du bist: Eine Hexe und Dämonenbuhle!"
    
    Wut kochte in ihr hoch. Der Mann, den sie liebte, hatte sie nicht nur verraten, sondern offenbar auch verkauft. Vermutlich um seine Haut zu retten.
    
    „Wenn er dir Derartiges erzählt hat, dann gehört er wirklich hierher. Dann ist er in diesem Drecksloch unter euch feigen Schweinen bestens aufgehoben."
    
    „Schließ dein lästerliches Hurenmaul oder ...
«1234...9»