1. Auf Montage Teil 29


    Datum: 27.12.2018, Kategorien: Transen

    ... genug, aber es kam gar nichts von ihm, nicht mal ein Brief. Es war, als ob sie zusammen in einem Ort wohnen und doch so weit auseinander sind, als wären sie auf verschiedenen Kontinenten. Margit zieht das Nachthemd über und geht ins Bett, versucht eine gemütliche Position zu finden und schließt die Augen. Doch der Schlaf will nicht kommen, immer wieder kreisen ihre Gedanken um Daniel. Wie kann er nur so sein? Sie hatten sich doch ewige Treue geschworen. Wie immer, wenn sie an ihn denkt kommen ihr die Tränen, sie will das gar nicht, versucht es zu unterdrücken, aber es geht nicht. Sie weint um ihr verlorenes Glück. Aber nicht nur sie vergießt Tränen, auch Daniel liegt im Bett, auch er denkt an ihre Liebe. Seine Mutter hat ihm wieder zugesetzt, als er nach Hause kam. Er war sowieso schon fertig, weil er gesehen hat wie Margit weggefahren ist.
    
    Dann bohrte seine Mutter auch noch den Finger in die Wunde, „Nun hast du erreicht, was du wolltest. Sie ist weg. Du musst ja sehr zufrieden sein mit dir!“ sagte sie zu ihm und zeigte ihm dann die kalte Schulter. Daniel war auf sein Zimmer geschlichen, hatte sich aufs Bett geschmissen und gegrübelt – und jetzt heult er in sein Kissen. Er findet keinen Ausweg, kommt nicht auf das nächstliegende, einfach zu Margit und ihren Eltern zu gehen, sich zu entschuldigen, sich seiner Verantwortung zu stellen. Das hätte er vorher auch schon machen können, hätte gleich zu Margit gehen können. Doch die Gelegenheit hat er vertan. Sein Stolz hatte das ...
    ... nicht zugelassen. Doch worauf könnte er stolz sein, denkt er nun. Wie konnte das alles nur passieren? Es fing einfach immer öfter an zu kriseln bei ihm und Margit. Als sie noch nicht schwanger war, war alles in Ordnung. Doch dann haben ihn seine Freunde aufgezogen, dass er bald Vater wird, nichts mehr mit großen Macker machen, nichts mehr mit dem Auto, das er gerne haben wollte. Anstatt sich darauf zu freuen, haben sie ihm das Baby madig gemacht. Und nun weint er genau wie Margit, um das verlorene Glück. Irgendwann schläft er ein und wacht gerädert wieder auf. Er muss arbeiten, wenn das jetzt auch noch den Bach runtergeht, dann kann er sich gleich erschießen, also rafft sich auf und macht sich fertig.
    
    Während Daniel einem Tag voller Sorgen und Grübeleien entgegensieht, fängt der Tag für Margit ruhiger an, sie wird am Morgen wach, weil sie Musik zu hören meint, da es aber erst kurz nach sieben ist, dreht sie sich um und schlummert nochmal ein, um dann gegen halb neun geweckt zu werden. Regina klopft an die Tür und schaut ins Zimmer, „Guten Morgen Margit, Lust auf Frühstück?“
    
    Margit schaut sie verwirrt an, bis die Erkenntnis kommt. Sie ist bei Beate und Regina. Sie streckt sich, „In zehn Minuten bin ich unten, okay?“
    
    „Okay.“
    
    Margit steht auf und reckt sich nochmal, setzt sich auf die Bettkante und hält ihre Hände auf den Bauch, sie spürt die Bewegung ihres Babys, es meldet sich immer kurz nach dem Aufstehen. Sie fühlt den sanften Druck an ihrer Handfläche. Margit ...