1. Der Reine Tor


    Datum: 17.10.2017, Kategorien: Erstes Mal

    ... Juan-Antonio arbeitete als Oberarzt der Chirurgie im nahegelegenen County Hospital, und Mutter Imelda betrieb einen gut gehenden Schönheitssalon. Für ihren autistischen Sohn hatten sie weniger Zeit, als sie sich gewünscht hätten, und so nahm mein Job als Julios Babysitter eine Menge der meinen in Anspruch. Zwar war Julio aufgrund seiner Krankheit ein ruhiger und in sich gekehrter Zeitgenosse, doch ihn ganz allein zu lassen, trauten sich seine Eltern trotzdem nicht.
    
    Mir aber war der süße Bengel schon nach kurzer Zeit ans Herz gewachsen, und es machte mir einfach Spaß, mit meinem Laptop auf der großen Schlafcouch seines Jugendzimmers zu sitzen, im Netz zu surfen und seinem virtuosen Spiel auf dem Klavier zu lauschen.
    
    Und eines Abends, nachdem er sein übliches Programm aus Stücken von Bach, Mozart und Chopin absolviert hatte, spielte er jene unglaublich süße Melodie voller Liebe, Leidenschaft und Zärtlichkeit, bei der es mich abwechselnd heiß und kalt überlief. Meine Augen wurden feucht, liefen über, und auch mein Slip wurde von einer mittleren Flutkatastrophe heimgesucht.. Wenn mich nicht wirklich alles täuschte, trug er mir dieses Stück definitiv zum ersten Mal vor!
    
    In jedem Fall aber hatte ich die Schönheit von Musik noch nie so intensiv empfunden, und als Julio der Welt entrückt vor seinem Piano saß und seine schlanken Finger über die Tasten glitten, schloß ich die Augen und stellte mir vor, wie diese wunderbaren Hände mich zärtlich aus meinen Textilien schälten ...
    ... und meine fiebrig heiße Haut streichelten. In diesen seligen Augenblicken wünschte ich mir voller Inbrunst, sein Instrument zu sein, und mit Sicherheit hätte dieser wunderschöne Jüngling auch mir die höchsten Töne entlockt.
    
    Während ich mich noch in derlei vermeintlich fruchtlosen Tagträumen wiegte, strebte sein Spiel einem ^dramatischen Crescendo zu, dessen wilde, verzehrende Sinnlichkeit mir direkt zwischen die bebenden Schenkel fuhr und bei mir tatsächlich einen ganz leisen und süßen Orgasmus auslöste . Danach war ich für einen kurzen Moment so weggetreten, daß ich das Ende seines Vortrags nicht einmal wahrnahm. Noch Minuten später lag ich mit geschlossenen Augen, geöffnetem Mund und gespreizten Schenkeln schwer atmend auf Julios Couch und kam nur ganz allmählich wieder zu mir.
    
    "Tante Harriet!" vernahm ich Julios helle Knabenstimme wie aus weiter Ferne. "Tante Harriet! Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut?"
    
    Nanu, was war denn das? Hatte mein süßer, junger Pianist tatsächlich mit mir gesprochen? Auch das kam eher selten vor und war im Grunde noch viel erfreulicher als sein kurzes, schmales Lächeln während unserer ersten Begegnung! Sollte der emotionale Ausraster, den sein phantastisches Spiel bei mir hervorgerufen hatte, ihn etwa erschreckt und ihn für einen Augenblick aus dem unentrinnbaren Irrgarten seines Autismus befreit haben?
    
    Fast schien es so, und ganz leise, um ihn nicht zu erschrecken und zu überfordern, antwortete ich: "Keine Angst, kleiner Julio! Mir ...
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