1. Südsee-Glück


    Datum: 16.10.2017, Kategorien: Romantisch

    ... her, ging es Massa immer schlechter. Sein Arzt war inzwischen mit mir befreundet, er hatte sich Hiti zur Geliebten gemacht, Juana war trotz ihres jugendlichen Alters sehr intelligent und lernte Betriebswirtschaft, sie schmeißt die Fabrikation und auch den Vertrieb mit immer größerem Erfolg.
    
    Massa starb einen armseligen Tod, seine Muskeln waren am Schluss nicht mehr fähig, die Atmung aufrecht zu erhalten. Dr. Wegner wollte ihn noch an eine lebenserhaltende Maschine hängen, doch Massa wollte nicht mehr.
    
    Er beschloss, an einem sehr schönen Ort in aller Stille zu sterben. Hiti, Joana, der Dok und ich sollten dabei sein. Dabei war aber auch seine letzte Geliebte, Tasamoti war schon fast fünfzig, als der Doktor und ich sie kennen lernten. Vor über 10 Jahren war sie seine Geliebte gewesen, doch dann versagten ihm die Kräfte immer mehr und ihnen blieb nur noch Händchenhalten und lange, schöne und tiefe Gespräche.
    
    Eine kleine Hütte an einem Wasserfall inmitten der Hügel, umgeben vom unberührten Wald, sollte seine letzte Wohnung werden. Es war ein beschwerlicher Transport dorthin, wir mussten ihn auf einer Tragbare durch den Urwald schleppen. Immer wieder waren Wurzeln oder Äste im Weg. Die Luft war hier schwül und stickig, Massa ging es schlecht und wir hatten Angst, er würde sein letztes Ziel nicht mehr erreichen. Aber Massa machte noch einmal alle Energie frei, bezog unterwegs Sauerstoff, bekam Spritzen und die drei Frauen waren lieb und nett zu ihm, bis wir die Hütte ...
    ... erreicht hatten.
    
    Völlig erschöpft lag er auf der Liege. Die Frauen hatten ihm ein Kissen unter den Kopf gelegt und den Teil der Liege hochgestellt. Seine Augen waren auf den Wasserfall, auf die hügligen Berge und den dauergrünen Urwald gerichtet. Hiti stellte den Rekorder an und dann zogen sie, Joana und Tasamoti ihre Baströckchen an, legten sich Blumenketten um und tanzten mit nacktem Busen vor ihm zu einheimischen Klängen einen wunderschönen Tanz.
    
    Ab und zu wehte ein leichter Wind und trug einen Teil des Wasserschleiers vom Wasserfall zu uns herüber. Wohltuend für uns, bestimmt auch für Massa, eine liebevolle Gabe der Natur.
    
    Die drei Frauen tanzten mit viel Hingabe und Erotik. Ihre Tanzfiguren waren einfach, mal tanzten sie zu drei, mal umtanzten zwei die Dritte, mal tanzte jede für sich allein. Massa war sichtlich angetan von diesem Tanz, von der Grazie und dem erotischen Flair...
    
    Immer wieder kamen sie nahe an die Liege und gaben ihm einen Kuss auf die Hände oder die Wange, immer wieder zeigten sie ihm, wie sehr sie ihn liebten. Seine Augen waren noch hellwach, verfolgten jede der Bewegungen.
    
    Der Doktor hatte ein Gerät an einen Arm angeschlossen, stellte jedoch den Ton aus, um ihn nicht damit zu stören. Ich hielt seine Hand, sie war fast leblos und nasskalt, aber er lebte noch. Die Frauen tanzten ohne sichtbare Unterbrechung, zuweilen jedoch tanzte eine aus seinem Sichtfeld, um sich etwas zu stärken oder zu erholen.
    
    Massa wurde immer schwächer, sein Atem ging ...