1. Junge Liebe Teil 11


    Datum: 26.11.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Sturheit auch ganz absichtlich, egal wie falsch das angeblich war.
    
    „Wenn du keine ganzen Sätze zustande bringst, hältst du lieber die Klappe und setzt dich, bis du dich dazu imstande fühlst", belehrte die Rentnerin den besten Freund ihres Enkels.
    
    Ihr barscher Ton dabei war mehr ein Automatismus als Absicht. Sie war ein wenig verblüfft und da fiel es ihr am Leichtesten, sich so zu verhalten. Außerdem brauchte die heutige Jugend harte Führung. Und zwar so lange, bis sie wirklich bereit war, sich davon freizumachen und den Platz unter Erwachsenen aus eigenem Antrieb einzunehmen.
    
    Beinahe musste sie kichern, als der Kerl den Kopf zwischen die Schultern zog und ein wenig eingeschnappt drein blickte. Er war noch nicht ganz so weit, was das Erwachsensein anging.
    
    Ohne ein weiteres Wort nahm er Platz. Und Nadia und die kleine Patrizia taten es ihr gleich, während Peter zwei weitere Gedecke holte.
    
    „Also hat die kleine Teufelin dich nun auch in ihren Bann geschlagen?", fragte Renate beiläufig die Enkelin ihrer Jugendfreundin Elvira Pfaffer.
    
    Totenstille war die unmittelbare Reaktion. Selbst Peter verharrte mitten in der Bewegung.
    
    Dann prustete Nadia plötzlich und fing an, aus vollem Hals zu lachen. Und Renate musste einstimmen, auch wenn sie es eigentlich nicht wollte.
    
    Verfluchtes Gör!
    
    Es war wirklich schwer, diesem Wirbelwind gegenüber böse Miene zum unanständigen Spiel zu machen. Und das kleine Früchtchen schien das unglücklicherweise zu durchschauen. Sie ...
    ... mochte ein wenig leichtlebig sein, aber ein Kind war sie ganz eindeutig nicht mehr.
    
    Die Stimmung löste sich etwas, obwohl weiterhin drei Gesichter verstört wirkten. Nur Nadia musste an sich halten, um nicht gleich wieder loszulachen.
    
    Dann war es an Peter, Renate völlig zu überraschen.
    
    „Ich hab dich lieb, Oma", sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Trotzdem..."
    
    „Trotzdem?", japste sie. „Nun wird mal nicht frech, Bürschlein. Ich kann dich noch immer übers Knie legen."
    
    „Wie viele Kochlöffel soll dich das diesmal kosten?", fragte er völlig gelassen. „Oder hast du wieder einen Schirm zu viel, den du loswerden willst?"
    
    Renate zeigte sich empört, aber sie ahnte bereits, dass neben Nadia auch Peter nicht entging, wie wenig davon echt war. Lieber Himmel wurde es Zeit, dass der Junge aus seinem Schneckenhaus kam. Was
    
    ihm
    
    noch zum Erwachsensein gefehlt hatte, war eindeutig nur ein wenig Selbstbewusstsein. Und das impfte Nadia ihm offensichtlich gerade ordentlich ein.
    
    „Sie spielt den Drachen", erklärte Peter derweil den beiden fassungslosen Anderen. „Aber ich glaube, sie meint es gar nicht so."
    
    „Sabbel nicht, iss!", bestimmte Renate, bevor dieses Thema zu sehr vertieft wurde.
    
    Während die Rasselbande sich über Wurst, selbstgemachte Marmelade und Brot hermachte, blickte die Rentnerin in die Runde.
    
    Sie konnte das Band zwischen Peter und Nadia sehen. Nur Tage, nachdem die beiden zueinandergefunden hatten, waren sie sich schon so wunderbar nah. Sie ...
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