1. Lie, oder Der Stiefonkel


    Datum: 16.11.2018, Kategorien: Verführung

    Mein Stiefonkel und Lie
    
    Lie, ein adaptiertes Mädchen aus Vietnam, war gerade 12 Jahre alt geworden. Aber diese Jahre hatten es in sich. Ihre Mutter konnte sie nicht behalten, da sie keinen Mann hatte; in Vietnam undenkbar, als Frau ein Kind allein Aufzuziehen, noch dazu, wo sie arm war. Sie wurde zur Adoption freigegeben, bekam englische Eltern, lebte 4 Jahre im Norden Englands. Die Eltern trennten sich, und sie wurde wieder weiter gereicht, bekam neue Adoptiveltern, diesmal aus dem Rheinland. Sie hatte sich gerade richtig eingelebt, sprach Deutsch fast akzentfrei, hatte ein Au-pair-Mädchen, da beide Elternteile arbeiteten, in einer Kanzlei, 10km entfernt.
    
    Am Abend klingelt es, die Polizei steht vor der Türe. Ihre Eltern hatten einen Autounfall gehabt, waren mit überhöhter Geschwindigkeit auf einen liegengebliebenen Tieflader gekommen. Beide waren auf der Stelle tot . Lie brauchte zwei Tage, um mit dem Erlebnis fertig zu werden, während die Beamtentätigkeiten im Hintergrund liefen. Sie musste in ein Heim, aber nicht dauerhaft, denn es gab Verwandte ihrer Eltern. Da war eine Tante, deren Aufenthalt aber nicht vermerkt war, und ein Stiefonkel, der im Norden Deutschlands wohnen sollte, die Adresse aber veraltet war. Hier kam der Suchtrupp der Kölner Justiz ins Spiel. Wie im Fernsehen, gibt es solche Abteilungen wirklich, die gesuchte Menschen auf die Spur kamen. Oft erfolgreich.
    
    So wurde auch der Stiefbruder gefunden, lebte ihn der Nähe von Leer in einem Hof, mit ...
    ... Kühen, Gänsen und Hühnern in einer ökologischen WG. Er hatte sich vor einiger Zeit von seiner Stiefschwester im Streit um das Erbe ihrer verstorbenen Eltern im Krach getrennt.
    
    Als die Beamten zu ihm kamen, von den Vorfällen erzählten, war der Streit längst verraucht, tiefe Trauer kam in ihm auf. Er versprach direkt, die Kosten der Beerdigung zu übernehmen, die das Sozialamt vorgestreckt hatte. Auch Lie wollte er direkt adoptieren, aber er kannte da die Behörden noch nicht. Sie mussten sich angeblich selbst davon überzeugen, ob Lie zu ihm passen würde und ob sie es wollte. Ein Kind, das sein Leben hin und her geschoben wurde, keine Perspektiven für die Zukunft hatte, musste erst einmal durch den Bürokratenurwald geprüft werden, von Leuten, für die Lie nur ein Name auf dem Papier war, ein Aktenzeichen.
    
    Trotzdem packte er eine Tasche mit persönlichen Sachen, fuhr ins Rheinland, zu Lie ins Heim.
    
    Zuerst wollte man nicht, das er Lie überhaupt zu Gesicht bekam, aber mit Drohung von Anwalt und Polizei durfte er sie in einem nüchternen, kalkgeweissten Raum, nur mit 2 Stühlen und 1 Tisch treffen. Als sie in den Raum kam, total eingeschüchtert, sie verlassen aussah, war es um ihn geschehen. Er kniete sich hin, nahm sie in den Arm, wo sie direkt zu schluchzen anfing. Es war toll, das die Stadt einen Suchdienst hatte, und er so gefunden wurde, aber die nächsten Tage zeigten, was Deutschland doch für ein Bürokratenstaat war. Er beantragte das Sorgerecht. Seine Bank wurde daraufhin ...
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