1. Insel Fortsetzung 09


    Datum: 13.11.2018, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... werden!"
    
    Das wirkte! Innerhalb eines Sekundenbruchteils saß Michaela bolzengerade im Bett und schlang die Decke um sich. Sie war kreidebleich: „Mein Gott!!"
    
    „Versteh' mich nicht falsch, Michaela. Es war wunderschön mit dir. Und ich habe es genossen dich zur Frau zu machen." Sie blickte unwillkürlich zum befleckten Laken und sah wie Michaela ihrem Blick folgte und diese wurde rot und dann wieder blass.
    
    „Wir sind doch -- ich meine, du bist meine oder mein..., na ja, was auch immer. Aber das darf so nicht wieder passieren, hörst du?" Michelle verbarg ihre Besorgnis nicht.
    
    „Aber vielleicht ist mein Körper ja gar nicht so ‚eingerichtet', er ist doch ein geklonter Körper, nicht wahr? Und ich bin in diesem Leib ja auch gar nicht dein Bruder." Michaelas Stimme klang leise und unsicher, als sie selber nicht so ganz von ihren Argumenten überzeugt sei.
    
    Michelle wollte einerseits gerne den Argumenten glauben, aber sie hatte zumindest an der Funktionsfähigkeit von Michaelas Körper wenig Zweifel seit ihr klar war, dass Michaela ein Jungfernhäutchen gehabt haben musste. Bei diesen Gedanken durchzog sie ein eigenartiger Stolz, der ‚erste Mann' für Michaela gewesen zu sein. Dieser Gedanke war zwar total verrückt, aber er ließ sich nicht wegleugnen. Es war absurd - für einen Augenblick sah sie vor ihrem inneren Augen zwei Paare, die sich trafen. Eines war der pummelige Michael und sie selber als seine drahtige Schwester Michelle und direkt gegenüber als Paar Hand in Hand die ...
    ... süße Michaela und sie selber als lässiger Michel. Fing so Schizophrenie an? Wo waren bloß ihre Körper mit dem U-Boot unterwegs? Und wie würden sie miteinander reden, wenn sie wieder in ihren alten Körpern waren? Die Erinnerung an diese Nacht würde sicherlich keiner von ihnen beiden jemals vergessen.
    
    „Hast du mich gehört, Michelle?"
    
    Etwas schuldbewusst bat Michelle um eine Wiederholung.
    
    „Ich habe gesagt, dass mein geklonter Körper vielleicht gar nicht so funktionsfähig ist. Er existiert doch noch gar nicht solange, nicht wahr? Außerdem habe ich dich gebeten, ob du mir nicht ein Croissant und einen Tee aus der Cafeteria bringen kannst? Ich fühle mich nicht so toll, vielleicht vertrage ich weder Alkohol noch cognacfarbene Gürtel besonders gut." Sie lächelte mit einem etwas schwachen Versuch, die Vorfälle der Vergangenheit mit Humor zu sehen.
    
    Michelle nickte schnell, wegen des Gürtels hatte sie schon ein schlechtes Gewissen und nun noch intensiver mit der möglichen Schwängerung von Michaela: „Natürlich bringe ich dir das mit. Ich werde mir auch Gedanken machen, was ich tun kann, um ... Schließlich habe ich ja nicht aufgepasst."
    
    Heute würden sie in den Hafen einlaufen, da konnte sie ja von Bord gehen und vielleicht versuchen die ‚Pille danach' zu bekommen. Sie ging weder auf die Klonfrage ein noch erzählte sie Michaela etwas über ihre Ideen: „Schlaf' dich ruhig aus. Vielleicht sollten wir uns Einzelbetten besorgen, die auseinanderstehend sind."
    
    Michaela blickte sie ...