1. Nacktes Gretchen (Teil 1)


    Datum: 14.10.2018, Kategorien: Kunst,

    Bevor ich meine persönlichen Erlebnis weiter erzähle, möchte ich eine Geschichte erzählen, die zwar meiner Phantasie entsprungen ist, jedoch einen realen Hintergrund hat. Die einseitigen Nackterlebnisse, wie man sie gewöhnlich erlebt, spielen sich meist in kleinem Rahmen ab, denn Nacktheit vor einem größerem Publikum wird wohl primär dem Schauspielerstand oder manchmal auch Opernsängern vorbehalten bleiben, insbesondere jenen, die auf einer Theater- oder Opernbühne auftreten. Da das bei mir sicher nie der Fall sein wird, ist auch nicht anzunehmen, dass ich je vor einem so großen Publikum nackt zu sehen sein werde. Umso mehr fasziniert mich ein derartiges Szenario, denn es war in den vergangenen Jahren auf den Theater- und auch auf den Opernbühnen mehr Nacktheit zu sehen als je zuvor.
    
    Laut meinen Recherchen war es 1997, dass eine Sängerin bei den Salzburger Festspielen als Venus in "Le Grand Macabre" vollständig entblößt ihre Arie gesungen hat und vor einem Jahr war Francesca Patane in Rom als Salome in der gleichnamigen Oper ebenfalls vollkommen nackt zu bewundern.
    
    Insbesondere auf den Theaterbühnen in Europa und im deutschsprachigen Raum gab es sehr viele Nacktszenen. Zum Beispiel die "Gislind" in Wedekinds "Franziska" spielte eine ganze Szene vollkommen nackt. Susanne Lothar war nackt in "Lulu" zu bewundern., aber auch Stücke wie "Der Meteor", "Hamlet" oder "Othello" enthielten Aufsehen erregende Nacktszenen. In den letzten Jahren wurde "Mein Kampf" von George ...
    ... Tabori an unzähligen deutschsprachigen Bühnen aufgeführt, zuletzt in Wien, wo laut Zeitungsberichten Hilde Dalik als "Gretchen" minutenlang splitternackt zu sehen ist.
    
    Mich fasziniert das ungeheuer, stehen doch die Schauspieler und Schauspielerinnen oft vor mindestens 200 Leuten, je nach Theater manchmal vor 800 bis 1000 Leuten nackt auf der Bühne, manchmal sogar 15 Minuten lang oder gar mehr. Da ich das selbst nie erleben werde, mich aber ganz gut in deren Lage versetzen könnte, habe ich mir eine Geschichte ausgedacht, wie sich so etwas zutragen könnte. Namen, Personen und Handlung ist daher von mir frei erfunden.
    
    Hannelore:
    
    Seit meinem 16. Lebensjahr war es mein Traum, Schauspielerin zu werden und nach anfänglichem Widerstand meiner Eltern ermöglichten sie es mir, nach dem Abitur eine Schauspielschule zu besuchen, die mir eine sehr fundierte Ausbildung ermöglichte. Während dieser Seminare diskutierten wir auch einmal darüber, dass wir als Jungschauspieler wohl auch damit rechnen müssen, dass wir eine Rolle mit einer Nacktszene angeboten bekommen und wie wir damit umgehen sollten. Ein Patentrezept dafür gab es natürlich nicht, wenngleich uns immer vermittelt wurde, dass wir nicht als Person sondern in der Rolle nackt auf der Bühne stehen würden. Das alles war natürlich sehr theoretisch, denn kaum eine von uns konnte sich wirklich vorstellen, sich auch tatsächlich einmal vollständig entblößen zu müssen. Und wir haben natürlich auch darüber gesprochen, welche aktuellen ...
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