1. Wenn die Nachtigall erwacht 15


    Datum: 11.10.2017, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie

    ... bestrich einen Pfannkuchen mit Sirup.
    
    »Ich würde dir gerne mal auf deine nackten Füße wichsen«, gestand Rick und Miriam verschluckte sich fast an ihrem ersten Bissen.
    
    »Mit Essen spielt man nicht«, antwortete sie kauend.
    
    Bevor Rick antworten konnte, veränderte sich ihr Blick: Sie schaute zwar in seine Richtung, aber sie schaute durch ihn hindurch.
    
    »Wenn alle so wären wie wir, würden die Mobilfunkunternehmen auf einen Schlag überflüssig«, raunte Rick. Er hatte erkannt, dass sie mit einem ihrer Cerebraten in Kontakt stand, aber er konnte der Unterhaltung nicht folgen. Scheinbar gab es Kommunikationskanäle, die der Königin vorbehalten waren.
    
    Da Miriam nicht auf seine Ansprache reagierte, konzentrierte er sich auf sein Frühstück und schaute im Fernseher, der über der Theke hing, eine Zusammenfassung der aktuellen Nachrichten. Es wurde über alles Mögliche berichtet, aber nicht über ihn oder Miriam. Das bedeutete, dass die chronisch nervösen Sicherheitsorgane nach wie vor davon ausgingen, dass Miriam tot, und er nur ein schlichter Barbesitzer mit einer militärischen Vergangenheit war. Oder sie lauerten irgendwo auf eine Gelegenheit, in der sie zuschlagen konnten.
    
    »Das waren V'nyx der V. und M'ryn der I.«, sagte Miriam.
    
    »Und, was gibt es Neues?«
    
    »V'nyx der V. hat Kontakt zu V'nyx dem IV. aufgenommen. Sie können zwar nur geringe Datenmengen in dem Signalstrom verstecken, aber es reicht für eine rudimentäre Unterhaltung.«
    
    »Sonst haben deine Superhirne ...
    ... nichts Neues?«, fragte Rick, während er in seinem Rührei herumstocherte.
    
    »Ich kann deinem Sohn Buck nur helfen, indem ich ihn in eine vollständige Drohne verwandele. Es gibt keinen Weg zurück.«
    
    »Kannst du die Scheiße nicht aus seinem Kopf rausficken?«, flüsterte Rick mit rotem Kopf. Miriam stellte ihre Tasse mit schwarzem Kaffee mitten auf den Tisch und gab einen einzelnen Tropfen Milch hinzu, dann erklärte sie: »Die Milch ist im Kaffee, man sieht sie nicht und die meisten Menschen würden diese geringe Menge Milch auch nicht herausschmecken. Du kannst dieses Gemisch in seine chemischen Bestandteile zerlegen, aber du kannst es nie wieder so trennen, dass der Milchtropfen und der Kaffee als eigenständige Flüssigkeiten vorliegen.
    
    »Und du willst jetzt noch mehr Milch reinschütten - das ist deine Lösung?«, fragte Rick provokativ.
    
    »Entschuldige, dass mein Gleichnis in dieser Hinsicht nicht die Komplexität der Realität widerspiegelt. Gehen wir mal davon aus, dass Kaffee mit einem Tropfen Milch sehr schnell schlecht wird, während ein Milchkaffee lange hält und viel besser schmeckt«, erklärte Miriam. Rick rang mit sich, dann nickte er mehrmals und atmete tief durch.
    
    »O.K., und wie willst du das machen? Immerhin musst du die Milch bei ungefähr 2.500 Tassen nachfüllen.«
    
    Miriam schaute ihn schweigend an. Er sah in ihrem Blick, dass sie keinen Plan hatte.
    
    Rick schwieg schmallippig, für ihn war das Thema noch nicht beendet. Miriam ließ ihr Besteck auf den Tisch fallen und ...
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