1. Locomotive


    Datum: 08.10.2018, Kategorien: An– und Ausgezogen,

    ... riesig groß, stellen wir quer vor die Türe, damit da nicht noch jemand auf die Idee kam, sich hier einen Platz suchen zu wollen.
    
    Dann laß ich mich auf meinen Platz fallen, krame meine Pfeife hervor, sehe das afrikanische Mädchen fragend an… sie nickt und schält sich aus dem Pullover, dann zündet sie sich eine Zigarette an. Unter diesem Pullover ist noch ein Pullover hervorgekommen, aber ziemlich dünn und mit tiefem Ausschnitt. „Ist ja doch ein bischen warm?“ versuche ich die Konversation wieder etwas zu beleben. Sie nickt schüchtern, zieht an der Zigarette und klemmt die Arme zusammen, damit der Ausschnitt kleiner wird. Aber das bewirkt fast das Gegenteil – nun quellen diese Ungetüme erst recht hervor… und weil sie keinen Busenhalter trägt, zeichnen sich auch die Brustwarzen dick und steif ab. Eigentlich ist sie ja ganz nett und nun tut´s mir leid, dass ich zuerst so rüde war. Langsam kommen wir doch ins Plaudern... Sie will in Amsterdam Kunst studieren, es brauchte aber zwei Anläufe, bis sie dort zugelassen wurde und so hat sie in Palermo als Hausmädchen gearbeitet, um etwas Geld zu bekommen.
    
    Ich zeige fragend auf die Weinflasche – ja, gerne, und in ihrem Koffer sind Kekse, ob ich davon will? Schon steht sie auf den Sitzen, den einen Fuß links, den anderen rechts abgestützt und kramt in dem Koffer über der Türe. Der Zug ruckelt, sie schwankt – ich drücke sie mit der Hand auf ihrem kessen Hintern nach vorn, damit sie nicht runterfällt. „Knackiger Arsch“ denke ich ...
    ... mir, zugleich schaut sie etwas erschrocken auf mich herab – ich entschuldige mich und lasse aus, sie kippt zurück… es ist doch besser, wenn ich sie halte.
    
    …nun braucht sie noch etwas aus der Tasche, dreht sich um – so kann ich sie nicht halten… ich stehe vor ihr, der Zug ruckelt wieder, in einer Hand die Kekse, versucht sie sich mit der anderen Hand am Gepäcksgitter zu halten und kippt auf mich! Mein Kopf steckt zwischen ihren Schenkeln, nur durch dieses dicke Kleid von ihrer Scham getrennt… wir entwirren uns, beide etwas verlegen, und wenden uns endlich dem Wein zu. Natürlich habe ich auf Becher vergessen, sie hat auch keine, also knabbern wir die Kekse und trinken eben abwechselnd aus der Flasche.
    
    Sie möchte auch so bequem liegen, also ziehen wir die beiden mittleren Sitze so aus wie ich das mit meinem Sitz gemacht habe und nun liegt sie bequem, mir gegenüber, den Kopf bei meinen Füßen… diese Füße – sie rümpft die Nase. „Dann dreh Dich doch um – Deine Füße vereinigen auch die Wohlgerüche halb Arabiens“ na also, warum nicht gleich!
    
    Mittlerweile ist es Nacht geworden. Die Beleuchtung des Abteils lässt stark zu wünschen übrig, nur das Licht über dem Fenster brennt etwas schummrig. Der Schaffner kommt, kontrolliert die Fahrkarten, sieht das volle Abteil mit all dem Gepäck und hält uns für ein Pärchen. Er hängt eine Tafel „reserviert“ an die Türe „nun haben Sie Ruhe bis Hamburg, bis dorthin wird der Waggon ein paar mal an andere Züge angehängt, erst in Hamburg müssen sie ...
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