1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... geführt und darüber hinaus.
    
    Sie hat dafür gesorgt, dass mein Leben, das zu jener Zeit total aus den Fugen geraten war, innerhalb kürzester Zeit wieder in Ordnung kam.
    
    Mit einer unglaublichen Energieleistung und einem Engagement, das absolut echt und ehrlich war.
    
    Agnetha zuliebe hatte ich innerhalb kürzester Zeit das Saufen aufgegeben, und ihre rastlose, scheinbar nie versiegende Energie hatte mich wieder in die Spur gebracht.
    
    Ohne Agnetha hätte ich mein Studium wohl nie beendet.
    
    Auch das gehört zu einer gerechten Beurteilung von Agnetha.
    
    Sie war, völlig nüchtern betrachtet, eine Seele von Mensch, und "nur" auf erotischem Gebiet etwas gewöhnungsbedürftig und nicht grade alltäglich.
    
    Agnetha war, wie sie war.
    
    Zum Zeitpunkt als ich unsere Beziehung beendete, war ich einfach ausgelaugt.
    
    Physisch und psychisch.
    
    Ich hatte diese Gefühlsachterbahn, diese Unberechenbarkeit und Sprunghaftigkeit, die Agnetha auszeichnete, einfach über.
    
    Ich brauchte Ruhe.
    
    Ausgeglichenheit.
    
    Harmonie.
    
    Hat Agnetha mich geliebt? Ich denke, auch sie hat mich gebraucht.
    
    Wir waren ziemlich genau 15 Monate zusammen, und nicht ein einziges Mal hat sie in dieser Zeit den Satz gesagt: "Ich liebe dich, Mike."
    
    Sie zeigte ihre Verbundenheit anders. Durch Gesten. Durch ihre Handlungen.
    
    Und überhaupt; dieser strapazierte Satz: "Ich liebe dich."
    
    Ist er wirklich so wichtig? Warum sind wir so versessen darauf, ihn zu hören?
    
    Entscheidend ist weniger, was jemand uns ...
    ... sagt, sondern was er für uns tut.
    
    Das Handeln ist entscheidend, und nicht die Worte.
    
    Und Agnetha hatte eine Menge für mich getan.
    
    Warum ich?
    
    Warum war aus uns trotz ihres relativ langen und anfänglich intensiven Widerstandes dennoch ein Paar geworden?
    
    Ich war ein Problemtyp.
    
    Und das machte mich für Agnetha unwiderstehlich.
    
    Agnetha hatte eindeutig ein stark ausgeprägtes "Helfer-Syndrom", was sich nicht nur in ihrem Job ausdrückte, sondern auch privat.
    
    Ich hatte eine Menge Baustellen.
    
    Mein Studium betrieb ich nur noch Pro Forma, seelisch war ich wegen der Trennung von Paola im Eimer, zudem auf dem besten Weg, Alkoholiker zu werden.
    
    Das alles hatte Agnetha innerhalb kürzester Zeit mit einer unglaublichen Energieleistung wieder in die Reihe gebracht.
    
    Es ist nicht wichtig, wie lange etwas dauert. Es zählt, wie intensiv etwas ist und wie sehr es einen Menschen prägt.
    
    Und Agnetha hat mich geprägt. Sie tut es bis heute.
    
    Ihr "Helfer-Syndrom" ist sicherlich nicht der einzige Grund, weshalb sie meinen Avancen irgendwann doch nachgegeben hatte, aber es ist ein wichtiger Punkt.
    
    Ich hatte es geschafft, sie aus ihrer Isolation zu befreien, wenn auch wohl nur vorübergehend, und das alles geschah völlig unabsichtlich.
    
    Agnetha war von der Tatsache, meinen Avancen irgendwann doch nachgegeben zu haben, wohl nicht weniger überrascht als ich.
    
    Wir glichen uns in unserer Einsamkeit.
    
    "Ich hab mich selbst in dir gesehen, Mike", eröffnete sie mir einmal ...
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