1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 03.10.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen

    ... Charming" war grade dabei zur absoluten Topform aufzulaufen
    
    Sie mochte meinen Humor. Das Eis war bereits deutlich geschmolzen. Das war unverkennbar.
    
    Es gab nur 3 dissonante Momente im Verlauf dieser wirklich anregenden Unterhaltung.
    
    "Agnetha, bei deinen Kenntnissen und deiner Begeisterung für das Kino wundere ich mich, daß du nicht Schauspielerin geworden bist? Oder wenigstens den Wunsch hattest? Ich könnte mir dich bei Film tatsächlich vorstellen."
    
     Das war nicht nur als billiges Kompliment gemeint, um bei ihr zu punkten.
    
    Agnetha hatte ohne Frage das gewisse Etwas. Sie hatte Ausstrahlung. Leinwandpräsenz konnte ich mir bei ihr wirklich gut vorstellen.
    
    Wieder reagierte sie unerwartet heftig und verärgert.
    
    "Rede keinen Mist! Filme sind etwas Schönes, aber die Branche ist total abgefuckt!"
    
    Ich wollte etwas erwidern, kam aber nicht dazu.
    
    "Die Branche ist abgefuckt, und damit Basta!"
    
    Die Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen und ihre bebenden Nasenflügel unterstrichen ihr großes Mißfallen an diesem Thema.
    
    Ich wechselte sofort zu Kevin Costner, was die Wogen umgehend glättete.
    
    Ich vermutete, Agnetha hatte womöglich negative Erfahrungen mit einer Casting-Agentur oder irgendwelchen windigen Filmagenten gemacht.
    
    Ihre deutliche Abneigung, näher auf das Thema einzugehen, akzeptierte ich und sprach es an diesem Abend nicht wieder an.
    
    Das zweite Fettnäpfchen, in das ich trat, wurde ebenfalls durch ein unpassended Kompliment ...
    ... verursacht.
    
    Irgendwann dachte ich, unbedingt den "ABBA-Agnetha-Vergleich" an die Frau bringen zu müssen.
    
    "Shit! Bitte nicht dieser dieser Spruch, Mike, es sei denn, du willst ganz sicher gehen, mich schnell wieder los zu werden?"
    
    "Aber er ist doch..."
    
    "...Passend. Ich weiß, Mike. Aber ich hab ihn in meinem Leben einfach schon zu oft gehört. Verstehst du?"
    
    Ich verstand und brachte den Vergleich nie wieder an.
    
    Die dritte Verstimmung kam wohl zustande, weil ich sie öfters einfach lange und fasziniert betrachtete.
    
    "Ich weiß. Sieht wohl immer noch echt übel aus?"
    
    Ich wußte im ersten Moment wirklich nicht, worauf sie mit dieser Bemerkung hinaus wollte.
    
    Sie fuhr sich mit beiden Händen über ihre Wangen.
    
    "Mit meinem Make-Up war ich heute wohl recht schlampig? Sorry, Arschloch! Aber du müsstest erst mal meine Beine sehen."
    
    Es war der erste Moment, in dem ich bei ihr deutlich eine ernsthafte Verunsicherung wahrnahm.
    
    Skeptisch blickte sie mir in die Augen, als hätte sie Bammel vor meiner Erwiderung.
    
    Ihre Vernarbungen führten während unserer Beziehung kurzfristig zu einem weiterern Kosenamen.
    
    Ich nannte sie gelegentlich "Scarface", in Anlehnung an den berühmten Filmklassiker von Howard Hawks.
    
    Hier offenbarte Agnetha eine der wenigen Lücken, die Filmhistorie betreffend. Sie hielt das Remake aus dem Jahre 1983 mit dem göttlichen Al Pacino doch tatsächlich für das Original.
    
    Doch auch mit diesem Kosename konnte sie sich nie wirklich anfreunden, weshalb ich ihn ...
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